Pumpspeicherwerke – Die Lösung für das Gelingen der Energiewende?

Wie viele Pumspeicherwerke benötigt Deutschland zur Versorgungssicherheit nach Verzicht auf die konventionelle Energieerzeugung (fossile Energieträger und Kernenergie)?

Deutschland benötigt im Jahr durchschnittlich 610 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das ist ein Verbrauch von täglich etwa 1,68 Milliarden Kilowattstunden (1.680.000 Megawattstunden).

Nach der Energiewende will Deutschland ohne Atomstrom und ohne fossile Energieträger nur noch mit Wind- und Solarenergie, Energie aus nachwachsenden Rohstoffe, Biogas und Wasserkraft den Strombedarf decken.

Bei Windstille und fehlender Solarnutzung fällt jedoch der größte Anteil an der Energieerzeugung aus, so dass Speicher den Versorgungszeitraum überbrücken müssen.

Am Beispiel der im Jahr 2011 geplanten Aufstockung des Rurstausees in der Eifel um ein weiteres Oberbecken mit einer Leistungssteigerung auf 640 Megawatt, mit der bei ca. 6 Stunden Betriebsbereitschaft (640 x 6 ) 3.840 MWh Strom bereitgestellt werden kann, soll veranschaulicht werden, wie viele in dieser Größe zur Überbrückung des Strombedarfs bei Flaute und ausbleibendem Solarstrom benötigt werden.

Um ganz Deutschland einen Tag mit Pumspeicherstrom zu versorgen (wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint), nämlich 1,68 Millionen Megawattstunden, müssen: 1.680.000 MWh geteilt durch 3.840 MWh = rund 440 Pumspeicherwerke des Typs Rurstausee zur Verfügung stehen. Wenn das Wasserspeicherbecken leer ist, werden zur Füllung ca. 8 Stunden und ein Mehrenergieaufwand von einem Viertel des Nutzens von 3.840 MWh (ca. 1000 MWh) 4.800 MWh benötigt, um das Becken wieder zu füllen. Dieser Strom muß natürlich vor der nächsten Flaute zur Verfügung stehen.

Wenn eine Woche ruhiges Herbstwetter mit Hochnebel und Windstille herrscht, werden über 3.000 derartige Pumpspeicherwerke benötigt, um Deutschland 1 Woche mit Strom zu versorgen. Das ist weder geographisch, noch volkwirtschaftlich möglich.

Aktuell stehen 30 Pumpspeicherwerke unterschiedlicher Größe in Deutschland zur Verfügung (siehe Anlage Trianel) mit einer Gesamtleistung von rund 6.575 MW (Megawatt). Das entspricht einer Leistung von 10 Rurstauseen.

Das größte Pumpspeicherwerk Deutschlands, zu DDR-Zeiten gebaut, befindet sich in Goldisthal (Thüringen). Es hat ein Nutzvolumen von rund 12 Millionen Kubikmetern Wasser und kann bei einer Leistung von 1.060 MW maximal etwa 8 Stunden eine elektrische Energiemenge von 8.500 MWh bereitstellen. Von dieser Größe müßten dennoch etwa 200 Pumpspeicherwerke zur Deckung des Tagesbedarfs zur Verfügung stehen.

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Größen bei den vorhandenen 30 Pumpspeicherwerken ist die Nutzungsdauer der jeweiligen Pumpspeicherwerke auch entsprechend, was steuer-und versorgungs-technische Probleme bereiten wird, da das Netz nicht auf das Ein-und Auskoppeln so großer Strommengen ausgelegt ist und somit schwere Schäden und sogar ein Ausfall zu befürchten sind.

Das oben genannte Projekt Rurstausee wurde von den “Befürwortern der Energiewende“ und Umweltschutzverbänden wegen nicht verantwortbaren Eingriffen in die Naturlandschaft und von den Investoren wegen unerfüllbarer Auflagen aufgegeben.

Unter Zugrundelegung der Erstellungskosten des einst geplanten Pumpspeicherwerkes Blautal im Alb-Donau-Kreis zur Kostenabschätzung für den Bau von Pumpspeicherwerken mit einer Leistung von 60 MW und einer Speicherkapazität von 370 MWh, einem Flächenverbrauch von 20 ha und einem Beckenvolumen von 1,2 Millionen Kubikmetern, wurden Kosten zwischen 80 und 100 Millionen Euro kalkuliert. Da ein rentabler Betrieb nicht zu erwarten ist, wurde das Projekt eingestellt. Für die Energiebereitstellung von 1.680.000 MWh für nur 1 Tag müßten ca. 4.500 Pumpspeicherwerke vom Typ Blautal zur Verfügung stehen, die mindestens 400 Milliarden Euro kosten würden.