Die IPCC-AR6-Zusammenfassung enthält keine wissenschaftlichen Beweise

Ein für GWPF erstellter Bericht [1] belegt, wie einige der wissenschaftlichen Arbeiten, die vom Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC-AR6) der Vereinten Nationen vorgelegt werden, verdreht oder manipuliert werden, damit die unter Mitwirkung von Regierungsvertretern erstellte begleitende Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (SPM) in das politische Konzept passt..

Den weiteren Spin geben dann Pressemitteilungen, die von gleichgültigen Medien, meist nicht hinterfragt, berichtet werden, wie The Dailysceptic [2] zu entnehmen ist.

Der Untersuchungsbericht [1][2] für die Global Warming Policy Foundation (GWPF) zeigt eine große Kluft zwischen der präsentierten Wissenschaft und der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Im Verlauf vom ersten IPCC-Bericht bis zur Pressemitteilung biete sich “reichlich Gelegenheit”, die Botschaft zu verzerren, “entweder absichtlich oder nicht”.

In der neuesten Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger, die sog. Summery for Policymakers“(SPM), die im letzten Jahr veröffentlicht wurde, wurde der “berüchtigte Hockeyschläger” wieder hervorgeholt, der eine geringe globale Erwärmung über 2.000 Jahre und einen plötzlichen, dramatischen Anstieg in den letzten 150 Jahren zeigte. Der Hockeyschläger tauchte erstmals 2001 im dritten IPCC-Sachstandsbericht auf, wurde aber in späteren Arbeiten ausgelassen. Es war die Schöpfung des IPCC-Autors Michael Mann und wurde weitgehend entlarvt, da es die höheren Temperaturen in der mittelalterlichen Erwärmungsperiode und die anschließende Abkühlung in der kleinen Eiszeit ignorierte.

Abb.1:  IPCC’s Hockey Stick im AR6 Summery for Policimakers. Die graue Linie stellt die Rekonstruktion der globalen Oberflächentemperatur dar, die aus paläontologischen Befunden ermittelt wurde.

Abbildung 1 “veranschaulicht sehr deutlich”, wie die Wissenschaft in der Umsetzung verloren gehen kann, stellt der Bericht [1] fest: “Abbildung 1 oder die Diskussion darüber erscheint nirgendwo im Hauptteil des Berichts”. Dennoch wird SPM als einfacher und prägnanterer Leitfaden für den vollständigen AR6-IPCC-Bericht präsentiert.

Der GWPF-Bericht wurde von dem pensionierten Physiker Dr. Ralph Alexander verfasst. Er verweist auf die weithin veröffentlichte Erklärung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres im vergangenen Jahr nach der Veröffentlichung eines ergänzenden IPCC-Arbeitsgruppenberichts. Es sei ein “Code Red” für die Menschheit, behauptete Guterres und fügte hinzu: “Die Alarmglocken sind vernichtend, und die Beweise sind unwiderlegbar.” Alexander merkt an, dass die Formulierung möglicherweise zwecks maximaler politischer Wirkung gewählt wurde, aber sie habe “wenig Verbindung” zur wissenschaftlichen Darlegung im jüngsten Bewertungsbericht AR6. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, “wird die wissenschaftliche Botschaft noch verzerrter, wenn die Medien und Umweltorganisationen die Pressemitteilungen des IPCC aufgreifen”, sagte Alexander.

Die verschiedenen Erwärmungsperioden in der jüngsten Vergangenheit sind seit langem von Klimaalarmisten umstritten, die bestrebt sind, die ganze Schuld für den Temperaturanstieg den Menschen zuzuschieben, die fossile Brennstoffe verbrennen. Aber es gibt starke Beweise für die Erwärmung im Mittelalter, wobei AR6 ein zusammenfassendes Papier von zwei dänischen Klimaforschern, Christiansen und Ljungqvist, aus dem Jahr 2016 zitierte, in dem festgestellt wurde, dass neun Temperaturrekonstruktionen ihren wärmsten Tag im 20. Jahrhundert hatten, verglichen mit 67 im Mittelalter. Darüber hinaus versuchen Alarmisten zu suggerieren, dass eine Erwärmung nur in kleinen Gebieten der nördlichen Hemisphäre stattfand. Aber Alexander präsentiert eine Grafik (Abbildung 2), die eine Temperaturrekonstruktion für die Antarktis zeigt.

Abb.2: Rekonstruierte Oberflächentemperatur in der Antarktis für die Jahre 500 bis 2000. Mittelung über 60 Gebiete.

Wie deutlich zu sehen ist, hatte das Gebiet eine ausgedehnte Erwärmungsperiode, gefolgt von einer deutlichen Abkühlungsperiode. Die aktuelle Erwärmung wird kaum registriert.

Ein Kritiker des Mann-Hockeyschlägers ist der kanadische Bergbauanalyst Steven McIntyre. Er soll entdeckt haben, dass – ungeachtet der Täuschung des IPCC, eine Grafik im SPM zu zeigen, die nicht durch den Bewertungsbericht selbst gestützt wird – viele der in AR6 zitierten Temperaturrekonstruktionen fehlerhaft sind, “weil sie auf Rosinenpickerei oder unvollständigen Proxy-Daten beruhen”.

Die Evidenzlücke, die sich aus dem ergibt, was der GWPF-Bericht als “geflüsterte Botschaften” vom IPCC-Bewertungsbericht zur Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger bezeichnet, wird in den IPCC-Pressemitteilungen weiter verzerrt. Viele der beobachteten Veränderungen des Klimas werden in den Pressemitteilungen als beispiellos in Tausenden, wenn nicht Hunderttausenden von Jahren bezeichnet. Alexander stellt fest, dass es keine Rechtfertigung dafür gibt, Veränderungen als beispiellos in “Hunderttausenden von Jahren” zu bezeichnen. “Die Pressemitteilung hat “keine Grundlage” weder im AR6 noch im SPM”, schreibt er.

Alexander untersucht auch die Behandlung von “marinen Hitzewellen”, wobei das neueste SPM mit “hoher Zuversicht” erklärt, dass sie sich seit den 1980er Jahren ungefähr verdoppelt haben. Er stellt fest, dass diese starke Aussage nicht durch die Diskussion im zugrunde liegenden Bericht gerechtfertigt ist, “der keine überzeugenden empirischen Beweise für eine solche Behauptung präsentiert”. Tatsächlich stellt er fest, dass der IPCC ein Papier zitiert, aus dem hervorgeht, dass die Häufigkeit mariner Hitzewellen von 1925 bis 2016 nur um 34% gestiegen ist, nicht um die 100%, entsprechend der oben genannten Verdoppelung.

Anfang dieses Jahres sagten zwei amerikanische Atmosphärenwissenschaftler, die Professoren Richard Lindzen vom MIT und William Happer von Princeton, in einer Anhörung der US-Regierung aus, dass die Klimawissenschaft “mit manipulierten Daten überschwemmt wird, die keine zuverlässigen wissenschaftlichen Beweise liefern”. Besonders vernichtend war ihre Aussage über die IPCC-Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger, die hauptsächlich von Regierungsvertretern verfasst werden und oft vor Fertigstellung des vollständigen Bewertungsberichts geschrieben werden. Ihrer Meinung nach handelt es sich bei den Zusammenfassungen um “bloße Regierungsmeinungen”.

 

[1] Ralph Alexander, „Chinese Whispers. How Climate Science lost in Translation“, The Global Warning Policy Foundation Note 37

[2] https://dailysceptic.org/2022/10/20/reports-slams-governments-and-media-for-spinning-climate-alarmism-from-ipcc-reports-without-scientific-evidence/?mc_cid=ce85aca412