Vor nicht allzu langer Zeit wurde die Investmentwelt vom grünen Fieber erfasst. Doch nur zwei Jahre, nachdem “nachhaltige” Fonds in den Mainstream gedrängt wurden, kehren Anleger und Vermögensverwalter dem einst boomenden Trend den Rücken. Die unter „ESG verursacht große Bankenkrise“ beschriebene Entwicklung setzt sich fort.
Fast 2,5 Mrd. Britische Pfund sind seit Mai aus Fonds geflossen, die sich auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) konzentrieren, wie aus Daten des globalen Fondsnetzwerks Calastone hervorgeht [1].
Der S&P Global Clean Energy Index, ein Maß für Unternehmen, die in erneuerbare Energien investieren, ist im vergangenen Jahr ebenfalls um mehr als 25 Prozent gefallen, was auf die steigenden Zinssätze zurückzuführen ist, die die Kreditkosten erhöht haben.
Im Vergleich dazu ist der S&P 500 Energy Index, der die breitere Energiebranche einschließlich der Ölunternehmen abbildet, im gleichen Zeitraum um 2 Prozent gestiegen.
Da die Nachfrage gesunken ist, ziehen sich die Vermögensverwalter, die einst das Loblied auf ESG gesungen haben, zurück. Im letzten Quartal 2023 wurden nur 102 neue nachhaltige Fonds aufgelegt – gegenüber fast 350 auf dem Höhepunkt im Jahr 2021.
In Europa – dem mit Abstand größten Markt für nachhaltige Fonds – ist die Zahl der Fonds, die “ESG” in ihren Namen aufnehmen, aufgrund der wachsenden Besorgnis über “Greenwashing” stark gesunken. In der Investmentwelt ist das “grüne” Fieber abgeklungen.