Das Beratungsunternehmen PwC kommt in ihrer Analyse zu dem Ergebnis, dass es keinen finanziellen Anreiz mehr für den Bau von Offshore-Windenergie in Dänemark gibt [1]. Die ehrgeizigen Offshore-Windpläne der dänischen Regierung sind aufgrund starker Preissteigerungen und steigender Finanzierungskosten vom wirtschaftlichen Scheitern bedroht. Materialpreise, Zinssätze und Strompreisunsicherheit haben die Projekte unrentabel gemacht. Die Investitionskosten sind in nur zwei Jahren um 30 % von 2.500 $/kW im Jahr 2021 auf 3.240 $/kW im Jahr 2023 gestiegen.
Die Berechnungen zeigen, dass ein Pool von Offshore-Windprojekten von 9 GW (entspricht den bevorstehenden dänischen Ausschreibungen) heute um ca. 6,7 Milliarden US-Dollar teurer geworden ist als die gleiche Menge an Offshore-Wind im Jahr 2021, ausschließlich in Bezug auf Änderungen der Investitionskosten.
Der CEO des dänischen Handelsverbands für Versicherungsunternehmen und Pensionsfonds (F&P), Kent Damsgaard, warnt, dass Investoren und Energieunternehmen dänische Projekte wahrscheinlich aufgeben werden, wenn es keine größeren Marktveränderungen oder technologischen Durchbrüche gibt.
Laut der Analyse ist ein einzelner Offshore-Windpark mit 1 GW in den Gesamtkosten um 2 Milliarden US-Dollar teurer geworden.
Das Basisszenario, das auf den aktuellen Investitionsbedingungen und den neuesten Prognosen des Strommarktes basiert, zeigt ein negatives Ergebnis mit einem Projektwert von -460 Millionen US-Dollar für 1 GW Offshore-Windkraft.
Noch vor zwei Jahren wurde erwartet, dass diese Projekte einen Überschuss von 1,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaften würden.
Ein schlechtes Omen für die deutschen Offshore-Ausbauziele, wo doch auch aus Norwegen und Schweden steigende Kosten gemeldet wurden. In Großbritannien und den USA sind Offshore-Windparkprojekte Opfer von Kostensteigerung geworden sind.
Die deutschen Ausbauziele für die Offshore-Windenergie im Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) sehen vor, dass die installierte Leistung von Offshore- Windenergieanlagen am Netz bis zum Jahr 2030 auf insgesamt mindestens 30 GW, bis zum Jahr 2035 auf mindestens 40 GW und bis zum Jahr 2045 auf mindestens 70 GW gesteigert wird. Das gesetzliche Mindestziel in Höhe von 40 GW bis zum Jahr 2035 soll gemäß den aktuellen Planungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) übertroffen werden: Bis 2035 sollen bereits 50 GW installiert werden.
“Der mengengewichtete mittlere Monats-Marktwert für die Offshore-Windenergie des Jahres 2023 betrug 8,19 ct/kWh, ein deutlich geringerer Wert als der Durchschnittswert des Jahres 2022 in Höhe von 18,35 ct/kWh” [2]. Auch dieser Preisverfall sollte zu denken geben.