Bis zum Jahr 2030 rechnen die vier deutschen Stromnetzbetreiber mit Investitionen in Höhe von 52 Mrd. Euro, um die Netz-Infrastruktur des Landes auf den weiteren Ausbau regenerativer Energien vorzubereiten. Erforderliche Investitionen für die Anbindung von Off-shore Windkraftanlagen und Speicherlösungen sind darin noch nicht enthalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Scope Ratings GmbH in Berlin [1]. Der Großteil der Investitionen wird durch die Einbindung zusätzlicher Wind- und Solarkapazität erforderlich.
Im Jahr 2017 ging man noch von Investitionen in Höhe von 33 Mrd. Euro aus. Damit ist der Investitionsbedarf in nur zwei Jahren um mehr als 50 % gestiegen. Allein für die 2x2GW Hochspannungstrasse „Süd-Link“ im Versorgungsgebiet von TenneT und TransnetBW von Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg werden 10 Mrd. Euro Kosten veranschlagt.
Einer der Kostentreiber beim Netzausbau ist die Entscheidung der Politik, anstelle von Freileitungen die Leitungen überwiegend unterirdisch zu verlegen.
Die Kosten der Netznutzung werden in Form von Netzentgelte über die Stromrechnung auf alle Stromkunden umgelegt. In den vergangenen Jahren sind die Netzentgelte kontinuierlich gestiegen. Mittlerweile haben sie das Niveau der Umlage zur Förderung regenerativer Energien erreicht. Eine Aufschlüsselung der Kosten ist auf dieser Webseite [2] zu finden.
[1] Scope Ratings, Finanzierungsbedarf deutscher Stromnetzbetreiber steigt durch erneuerbare Energie massiv an, 5. März 2019
[2]Klaus Tägder, Erneuerbare-Energien-Gesetz – Mehr Fluch als Segen