Trotz aller politischen Beteuerungen, die CO2-Emissionen steigen weiter

Die weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen werden 2021 um 1,5 Milliarden Tonnen steigen – laut der Internationalen Energieagentur (IEA) der größte jährliche Anstieg der Emissionen seit 2010. Dieser Anstieg, der den größten Teil des durch die COVID-19-Pandemie verursachten Rückgangs im vergangenen Jahr umkehrt, wird durch eine starke Erholung der Nachfrage nach Kohle in der Stromerzeugung angetrieben. Diese Meldung wurde World Nuclear News [1] entnommen.

Der Bericht schätzt, dass der CO2-Ausstoß in diesem Jahr um fast 5% auf 33 Milliarden Tonnen steigen wird, basierend auf den neuesten nationalen Daten aus der ganzen Welt sowie einer Echtzeitanalyse der Wirtschaftswachstumstrends und neuer Energieprojekte. Haupttreiber ist die Nachfrage nach Kohle, die voraussichtlich um 4,5% wachsen wird, das Niveau von 2019 übertrifft und sich ihrem Höchststand ab 2014 nähert, wobei der Elektrizitätssektor drei Viertel dieses Anstiegs ausmacht.

CO2-Konzentration in der Atmosphäre während 30 Jahre Klimakonferenzen, Quelle: Global Warming Political Forum GWPF

Mehr als 80% des prognostizierten Wachstums des Kohlebedarfs im Jahr 2021 entfällt auf Asien, angeführt von China. Der Kohleverbrauch in den USA und in der Europäischen Union steigt ebenfalls, wird aber deutlich unter dem Vorkrisenniveau bleiben. Der Ölbedarf erholt sich ebenfalls stark, wird aber voraussichtlich unter seinem Höchststand von 2019 bleiben, da der Luftverkehrssektor weiterhin coronabedingt unter Druck steht.

Nicht nur in Asien auch in Afrika wird die Kohle als nicht ersetzbar betrachtet. Eine in Nature Energy von der Universität Oxford veröffentlichte Studie [2] sagt voraus, dass sich die gesamte Stromerzeugung auf dem afrikanischen Kontinent bis 2030 verdoppeln werde, wobei fossile Brennstoffe weiterhin den Energiemix dominieren. Im Jahr 2030 werde zwei Drittel des gesamten erzeugten Stroms in ganz Afrika auf fossile Brennstoffe entfallen. Weitere 18 % der Erzeugung sollen aus Wasserkraftprojekten stammen.

Wie Forschungsergebnisse von BloombergNEF [3] zeigen, sind die größten Volkswirtschaften der Welt neun Monate vor der entscheidenden nächsten Runde internationaler Klimagespräche weit davon entfernt, die richtigen politischen Pläne zu haben, um die grünen Zusagen zu erfüllen, die auf der COP21-Klimakonferenz in Paris im Jahr 2015 gemacht wurden.

Die Ziele des Pariser Klimaabkommens sind ehrgeizig. Ihre Umsetzbarkeit ist global betrachtet unrealistisch. Im Jahre 2020 haben fossile Brennstoffe 84 Prozent des weltweiten Energiebedarfs gedeckt. Diese Realität wird sich in absehbarer Zeit nicht oder nur schwerlich ändern lassen. In Deutsche Wirtschaftsnachrichten vom 19.03.2021 heißt es:

„Fakt und Fiktion: Fossile Brennstoffe können nicht einfach ersetzt werden. Das Pariser Abkommen hat sich ein globales Ziel gesetzt, um den Klimawandel zu kontrollieren und die Temperatur der Erde zu senken. Dieses Ziel wird erst erreichbar sein, wenn die Welt von fossilen Brennstoffen zu sauberen und erneuerbaren Energien übergeht. Diese ehrgeizigen Ziele werden sicherlich die globale Energiewende weg von fossilen Brennstoffen beschleunigen, aber es bleibt unklar, wie lange diese Umstellung dauern wird.“

Lediglich 30 der 200 am Pariser Klimaabkommen beteiligten Staaten haben Mengenziele der CO2-Minderung erklärt. Dazu gehören gerade nicht die größten CO2-Emitenten.

[1] World Nuclear News, „Coal demand to boost CO2 emissions in 2021, says IEA”, 20.04.2021

[2] https://www.powerengineeringint.com/world-regions/africa/fossil-fuels-to-dominate-africas-energy-mix-this-decade-report/?mc_cid=98567e13ec&mc_eid=[2560bc397b]

[3] https://about.bnef.com/blog/g20-countries-climate-policies-fail-to-make-the-grade-on-paris-promises/?mc_cid=98f7be9b02&mc_eid=2560bc397b