„Nachdem in diesem Jahr weder der Wind kräftig geblasen noch die Sonne ausreichend zu sehen war, ist Kohle wieder Deutschlands wichtigster Energieversorger. Das stellt die Pläne zur Energieversorgung auf den Kopf, steigert die Gefahr eines Blackouts und treibt kurzfristig die Kohle- und Gaspreise in die Höhe“, so beschrieb Focus Money Online am 29.09.2021 [1] die aktuelle Energieentwicklung.
Lars Schernikau [2] übersandte zu dieser Entwicklung folgende weitergehende Information:
„Die Welt befindet sich aktuell im Zustand der Energieknappheit. Kohle- und Gaspreise erreichen neue Rekorde (höher als 2008 vor der Lehman Krise) und Fabriken in China (inkl. für Tesla) müssen wegen Kohleknappheit abgeschaltet werden.
In Deutschland sieht es nicht anders aus.
- das STEAG Kraftwerk in Bergkamen A musst diese Woche aufgrund von ungenügend Kohle abschalten… man stelle sich vor, was passiert, wenn noch mehr Kraftwerke abgeschaltet werden… Artikel vom 2. Oktober über STEAG hier
Die „Energiewende“ sorgt für Energieknappheit, hohe Preise und die Gefahr des Blackouts steigt. Der Grund ist, dass praktisch kein Geld mehr in Kohle, Gas, Öl und Kernenergie investiert wird. Scheinbar alles fließt in Wind/Solar-Anlagen. Jetzt wird die Hoffnung geschürt, dass Wasserstoff die Energieversorgungssicherheit garantiert. Das alles zu unglaublich hohen Kosten und ohne dass Technologien Marktreif sind, ohne dem Verständnis für Energiedichte, Energieeffizienz, Rohstoffeinsatz, Energieeinsatz (EROI) und Recyclingbedürfnisse.
Es wird Zeit, dass die Energiepolitik aufwacht und anfängt, in der zu 80% weltweit genutzten Energie (Öl, Kohle, Gas) zu investieren, damit auch bei uns das Licht nicht ausgeht und die chinesischen Produkte weiter eingeflogen werden können.
In Deutschland kommen zwar im Mittel nahezu die Hälfte des Stroms aus Wind und Solar, dies entspricht aber nur 6% des Gesamtenergiebedarfs (Primärenergie). Und nur die Gesamtenergie ist relevant, da global gesehen Strom nur ca. 40% von diesem gesamten Kuchen ausmacht… ca 20% gehen je auf Transport, Industrie, und Gebäude/Wärme. In Deutschland sind die Zahlen etwas anders, aber relevant ist der weltweite Durchschnitt.“
Der Strombeitrag der erneuerbaren Stromlieferanten Wind und Solar in den letzten vier Jahren macht ihre Wetterabhängigkeit erneut bewusst. Trotz Anlagen-Zubau nahm ihr Beitrag in 2021 ab, wie die Grafik zeigt:
Erneut Schernikau: „Das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz) erkennt die Gefahr für unsere Energieversorgungssicherheit, erwartet scheinbar Stromausfälle, und warb am 27.9.2021 schon mal für das neue Buch „Kochen ohne Strom“. Kauft es euch lieber …“
„Das Kochbuch mit den 50 Rezepten der Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs „Kochen ohne Strom“ erschien am 27. September und ist ab sofort auch in den Buchhandlungen erhältlich.“
[2] Persönliche Mitteilung von Dr. Lars Schernikau, HMS Bergbau Group, Germany & Singapore
Über den Autor:
Dr. Lars Schernikau, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte an der New York University und INSEAD in Frankreich, bevor er an der Technischen Universität Berlin in Energiewirtschaft promovierte. Schernikau verfügt über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen im Rohstoff- und Energiesektor. Schernikau hat eine Reihe von Unternehmen und Organisationen in den Bereichen Energie, Rohstoffe und Kohle in Asien, Europa, Afrika und Amerika gegründet, gearbeitet und beraten. Bevor er vor über 15 Jahren in die Welt der Energie und Rohstoffe einstieg, arbeitete er bei der Boston Consulting Group in den USA und Deutschland. In den Jahren 2010 und 2017 veröffentlichte er zwei Fachbücher zur Ökonomie des internationalen Kohlehandels. Er ist Mitglied verschiedener Wirtschafts-, Energie- und Umweltverbände, darunter die gemeinnützige CO2 Coalition in den USA. Er ist regelmäßiger Redner auf internationalen Energie- und Kohlekonferenzen und beriet Regierungen und führende Energieorganisationen in der Energiepolitik.