Korallenabdeckung am Great Barrier Reef in gutem Zustand

Bereits vor einem Jahr am 23. Juni 2021 schrieb die FAZ, die australische Regierung sei aufgebracht über die Ankündigung der UN- ESCO, das Great Barrier Reef als „gefährdet“ einstufen zu wollen. Canberra werde „starken Widerstand“ gegen die Empfehlung leisten, kündigte die Umweltministerin Sussan Ley an. Die Regierung sei „fassungslos“ über die drohende Herabstufung des seit 1981 bei der UN-Kulturorganisation als Welterbe gelisteten Korallenriffs.

Auch in den letzten Tagen erschienen Meldungen über Bleichereignisse auf Korallenriffen. Eine gute journalistische Recherche hätte indessen zu einem positiven Ergebnis führen müssen.

Die neuesten Daten zur Korallenbedeckung am Great Barrier Reef, die vom Australian Institute of Marine Science erstellt wurden, sagen aus [1], dass zwei der drei Hauptregionen des Riffs auf „rekordverdächtig“ guten Zustand seien. Die andere Region befinde sich auf rekordgleichen Niveaus (sobald die Unsicherheitsmargen berücksichtigt werden).

AIMS [2], das seit 1985 jedes Jahr Daten über das Riff veröffentlicht, gibt nicht die Gesamtheit der Korallenbedeckung für das gesamte Riff an. Es hat 2017 aufgehört, das zu tun. Peter Ridd *)[1] untersuchte das Riff als Ganzes und konnte für das ganze Riff einen guten Zustand bestätigen. „Dieses Ergebnis ist ein Beweis dafür“, so schreibt er, „dass viele wissenschaftliche Einrichtungen die Öffentlichkeit über den Zustand des Riffs in die Irre geführt haben. Sie behaupteten, dass wir seit 2016 vier verheerende und beispiellose Bleichereignisse hatten. So viel Bleichen, Tod und Zerstörung hat angeblich noch nie zuvor stattgefunden und das wegen des Klimawandels – und jetzt haben wir eine rekordhohe Korallenbedeckung.“

Die Arbeit von AIMS habe sich ausgezahlt, da sie zeige, dass das Riff durch Perioden hoher und niedriger Korallenbedeckung wechselt. Das sei natürlich. Die Daten zeigen auch, dass Wirbelstürme den Hauptbeitrag zum vorübergehenden Korallenverlust leisten und dass Bleichereignisse vergleichsweise gering sind. Das größte Schädigungsereignis sei der Zyklon „Hamish“ gewesen, der 2009 die südlichen und zentralen Riffe heimsuchte, und die Wellen, die er erzeugte, zerstörten bis zu 75 Prozent der Korallen auf seinem Weg. „Hamish“ war vor allem wegen seines Weges verheerend. Und trotz allem, was oft gesagt wird, sind Wirbelstürme im vergangenen Jahrhundert nicht schlimmer geworden.

Gesunde und robuste Ökosystemen können sich „wehren“. Wenn das Riff wegen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung geschwächt wäre, würde es sich nicht so stark von den Belastungen erholen. Die jahrzehntelangen AIMS-Daten haben gezeigt, dass das Riff stark und widerstandsfähig sei.

„Wir dürfen niemals Risiken mit seiner Zukunft eingehen, aber auch keine Institution sollte skandalöse Behauptungen über seinen angeblich bevorstehenden Untergang für politische Zwecke verwenden“, schreibt Ridd.

Per Definition trete eine rekordhohe Korallenbedeckung nicht jedes Jahr auf. Es sei eine einmalige Gelegenheit, den notwendigen politischen Prozess in Gang zu setzen, um alle unsere riffwissenschaftlichen Einrichtungen wieder vertrauenswürdig zu machen.

Durch die grobe Falschdarstellung der Riff-Beschaffenheit sei der Ruf der führenden Attraktion der Tourismusbranche in Queensland in den Weltmedien zerstört. Und es gebe jetzt viele sinnlose, aber teure Vorschriften, die die Landwirte im Norden von Queensland betreffen, einschließlich der Reduzierung des Düngemitteleinsatzes. Alles, weil sich das Riff angeblich in einer schlimmen Lage befinde.

Klare kritische Worte findet Brendan O’Neill [3] über die Methoden der apokalyptischen Meldungen: „Die “etwas überraschenden” Nachrichten über die gute Gesundheit des Riffs – wie eine Zeitung es diplomatisch beschreibt – sind ein sehr schwerer Schlag für die apokalyptische Panikmache der Öko-Eliten. Natürlich, wie fast jeder Nachrichtenbericht sich bemüht hat, darauf hinzuweisen, bedeutet die Tatsache, dass es eine erstaunliche Erholung in der Korallenberichterstattung gegeben hat, nicht, dass es in Zukunft keine Massenbleichereignisse geben wird. (“Die Rekordkorallenbedeckung des Great Barrier Reef ist eine gute Nachricht, aber die Klimabedrohung bleibt”, sagt der immer depressive Guardian. Jeder Silberstreifen hat eine Wolke.) Und doch stellt die aktuelle Erholung des Riffs den Katastrophismus der grünen Weltanschauung in Frage, die Geschichten des endgültigen Niedergangs, mit denen uns die Ökohysterie ständig bombardiert. Die Menschheit, wie sie nicht müde wird, uns daran zu erinnern, produziert und verschmutzt weiterhin und ist im Allgemeinen eine Pocke auf dem Planeten, und doch hat sich gleichzeitig die Gesundheit des Riffs verbessert.“

*)Der Physiker Peter Ridd ist Adjunct Fellow am Institute of Public Affairs. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der GWPF.

[1]

https://www.theaustralian.com.au/subscribe/news/1/?sourceCode=TAWEB_WRE170_a&dest=https%3A%2F%2Fwww.theaustralian.com.au%2Fcommentary%2Fthe-reef-is-strong-so-stop-the-scare-campaign%2Fnews-story%2Fedc8df5f78b30b4920c0f682ed0faf87&memtype=anonymous&mode=premium&v21=dynamic-groupb-test-noscore&V21spcbehaviour=append

[2] https://www.aims.gov.au/

[3] https://www.spiked-online.com/2022/08/14/why-eco-alarmists-are-wrong-about-almost-everything/?mc_cid=436c708a12