Kernenergie – „Eine der zuverlässigsten Techniken zur Stromerzeugung“

Laut dem aktuellen World Nuclear Performance Report 2024 [1] der Word Nuclear Association (WNA) stieg die weltweite Stromproduktion aus Kernenergie im Jahr 2023 auf 2602 TWh an, im Vergleich zu 2544 TWh im Jahr 2022. Die Kernenergie deckt damit weiterhin rund 9% des weltweiten Strombedarfs und wird damit unter den sauberen Energiequellen nur noch von der Wasserkraft übertroffen.

Die WNA hebt insbesondere die erfolgreiche Wiederinbetriebnahme mehrerer französischer Reaktoren hervor, die im Jahr 2023 42 TWh zusätzlichen Strom gegenüber dem Vorjahr produzierten. Durchschnittlich bezog Frankreich über 60% seines Stroms aus Kernenergie.

Ein weiteres Ergebnis des Berichts ist der Anstieg des globalen Kapazitätsfaktors auf 81,5% im Jahr 2023, was einem Anstieg von 1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Wert zeigt die kontinuierlich hohe Leistung der globalen Reaktoren, unabhängig von ihrem Alter. Zusätzlich ist der Beitrag der Kernenergie zur Reduzierung von CO2-Emissionen gemäß Bericht enorm: Im Jahr 2023 halfen Kernkraftwerke dabei, 2,1 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden – eine Menge, die nur von den Emissionen Chinas, der USA und Indiens übertroffen wird.

Der Bericht unterstreicht die dynamische Entwicklung der globalen Nuklearindustrie. Derzeit befinden sich 64 Reaktoren in 15 Ländern im Bau, während über 20 neue Länder, Richtlinien entwickeln, um den Bau ihrer ersten Kernkraftwerke zu ermöglichen.

Sama Bilbao y León, die Generaldirektorin der WNA, betonte: «Unser Bericht zeigt, dass die Kernenergie nach wie vor eine der zuverlässigsten Methoden zur Versorgung des Stromnetzes mit sauberer Energie ist. Die hervorragende Leistung der globalen Reaktorflotte sowie die Einführung neuer Kernkraftwerke in verschiedenen Ländern sind klare Beweise für eine leistungsstarke und zukunftsorientierte Branche.»

Mit Blick auf die Zukunft sehe sie die globale Nuklearindustrie vor einer Phase bedeutender Expansion. Auf dem Weltklimagipfel COP28 haben 25 Länder eine Erklärung unterzeichnet, die darauf abzielt, die globale Nuklearkapazität bis 2050 zu verdreifachen. Diese ehrgeizigen Pläne würden durch neue Reaktoren und geplante Neubauten in einer Vielzahl von Ländern unterstützt.

Insbesondere baut China seinen Kernkraftwerkspark weiter massiv aus und wird Frankreich als größten Atomstromproduzenten voraussichtlich bis zum Jahr 2030 überholen. Auf seiner Sitzung vom 19. August 2024 hat der chinesische Staatsrat den Bau von elf Kernreaktoren genehmigt. Gebaut wird in den Provinzen Jiangsu, Shandong, Guangdong, Zhejiang und Guangxi. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwas mehr als 220 Milliarden Yuan (ca. 28 Milliarden Euro). Die Bauzeit eines Reaktors beträgt rund fünf Jahre [2].

[1] https://world-nuclear.org/images/articles/World-Nuclear-Performance-Report-2024.pdf

[2] https://www.nuklearforum.ch/de/news/chinesischer-staatsrat-genehmigt-den-bau-von-elf-neuen-kernkraftwerken/