Inzwischen pfeifen es die Spatzen von den Dächern, nur die Ampel-Regierung nimmt es nicht wahr und fördert den Ausbau der Solaranlagen: Die zunehmende Anzahl privater Fotovoltaik-Anlagen auf Dächern und an Balkonen wird immer häufiger zum Problem. An sonnigen Feiertagen stoßen bestimmte regionale Netze an ihre Grenzen, also an Tagen mit geringerem Strombedarf. „Irgendwann fliegt die Sicherung raus“, war von einem Energieversorger zu hören.
Bei zu viel vorhandenem Sonnenstrom können zwar die großen PV-Parks nach Vorgaben des Gesetzgebers vom Netzbetreibers abgeschaltet werden Bei den privaten Anlagen geht das nicht, sie sind vom Netzbetreiber nicht steuerungsfähig. Dann kann es passieren, dass mehr Strom produziert als verbraucht wird und irgendwann die Netze den Strom nicht mehr aufnehmen können. Und dann die Frage, wohin mit dem Strom?
Die Sicherheit im Netz besteht nur dann, wenn genauso viel Strom eingespeist wie entnommen wird. Stromverbrauch und Stromproduktion müssen in engen Grenzen ausgeglichen sein. Energiespeicher, die überschüssigen Strom aufnehmen könnten, stehen nicht in ausreichender Kapazität zur Verfügung.
Die nachfolgende Tabelle von Rolf Schuster/Vernunftkraft zeigt in dramatischer Weise die Absurdität des ungesteuerten weiteren Ausbaus von Wind-und Solarenergie. Darin sind die Negativstunden der Stromerzeugung beginnend ab 2010 aufgelistet. Das sind die Stunden mit einem Strompreis kleiner null an der Strombörse, weil über den Bedarf hinaus Strom erzeugt wurde. In diesem Jahr wurde das Allzeithoch an Negativstunden bereits im August erreicht. Um das Netz bei einem Strom-Überschuss vor dem Zusammenbruch zu schützen, wird der überschüssige Strom in Nachbarländer abgeleitet.
Die Solar- und Windenergiebetreiber erhalten gleichwohl eine verbindlich zugesicherte Einspeisevergütung (Wind zurzeit 7,35 €ct/kWh, Solardächer etwa 8-12 €ct/kWh), obwohl der erzeugte Solar – oder Windstrom den Wert null hat oder sogar immer wieder unter null fällt. Die Differenz zum Börsenpreis wird aus dem Bundeshaushalt entnommen. Im August macht die Summe der Zuzahlungen 1.640.069.048,60 Euro aus. Hochgerechnet aufs Jahr etwa 20 Mrd. Euro, 10 Mrd. Euro mehr als ursprünglich geplant. Um diese Kosten einzusparen, wird die Bundesregierung auch um eine Reform der Einspeisevergütung nicht umhinkommen.
Unsere Leser mögen uns verzeihen, denn Ähnliches hatten wir bereits berichtet, aber die Situation wird mit jedem Monat für die Netzstabilität dramatischer. Jede weitere Windenergie- und Solaranlage destabilisiert die Stromversorgung und treibt die Stromkosten weiter nach oben.
Ein weiteres Problem ist flächenartige Verteilung der Windenergie- und Solaranlagen über Deutschland. Vormals wurden die industriellen Ballungszentren von Kraftwerken in deren Nähe mit Strom versorgt. Dafür waren die Leitungen ausgelegt. Für die Aufnahme der inzwischen massenhaften Stromproduktion aus Windenergie- und Solaranlagen in industriefernen Gebieten sind die vorhandenen Leitungen nicht ausgelegt. Der Leitungsausbau aber kommt der Stromproduktion nicht nach.