Nur drastische Ökostrom-Reform rettet Energiewende

Das  vernichtende Urteil der Expertenkommission  EFI über das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) nennt nur zwei Gründe. Weder sei die CO2-Einsparung nach vorn gebracht worden noch seien Innovationen dieser Energietechnik gefördert worden. Tatsächlich sprechen weitere wesentliche Gründe gegen den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Trotz eines durch die Reform möglicherweise zukünftig gemäßigten Ausbaues der erneuerbaren Energie werden die EEG-Umlagen weiter steigen und damit auch die Strompreise zunehmen. Die Umlage betrug in 2013 rund 23 Mrd. Euro, etwa das Zehnfache gegenüber der Umlage vor 10 Jahren.

Ferner übersteigt die Ökostromerzeugung zeitweise den Strombedarf mit der Folge, dass der Strom, ehe eine Regelung greift, zum Null-Tarif in Nachbarländer abgeleitet werden muss, was sich die Stromabnehmer zudem bezahlen lassen. Die Regelkraftwerke können die Schwankungen von Wind und Sonne zwar ausgleichen, ein wirtschaftlicher Betrieb dieser Kraftwerke ist durch deren permanenten Lastwechsel aber nicht möglich. Mit jeder neuen Wind- und Solaranlage wächst der Anspruch an die Regelung und wächst die Zahl der jählichen Netzeingriffe, um einen Zusammenbruch der Stromversorgung zu verhindern.
Stromspeicher in Form von Pumpspeicherkraftwerken für die Aufnahme überschüssigen Ökostroms stehen nicht in ausreichender Kapazität zur Verfügung. Der für eine gesicherte Stromversorgung notwendige Ausbau dieser Kraftwerke ist in Deutschland nicht möglich. Alternativen zu Pumpspeicherkraftwerken sind in noch geringerer Kapazität vorhanden.

Wegen der Volatilität von Wind und Sonne sind Wind- und Solaranlagen nicht grundlastfähig. Grundlaststrom ist der Strom, der rund um die Uhr sicher zur Verfügung stehen muss.

Mit der Abschaltung weiterer Kernkraftwerke wird der Einsatz von Kohlekraftwerken für Regelung und Grundlast zunehmen mit der Folge steigender CO2-Emissionen. Unvereinbar mit dem Klimaschutz sind zudem die Eingriffe in die Natur bei Bau und Betrieb von Windkraftanlagen sowie der gewaltige Platzbedarf von Solaranlagen.

Wenn es der Ökostrom-Reform nicht gelingt, diese Probleme in den Griff zu kriegen, die eigensinnigen Pläne der Bundesländer über weiteren Ökostromausbau zu stoppen, zumindest aber bedarfsgerecht zu steuern und zwar in Abhängigkeit des erforderlichen Netzausbaus von Nord nach Süd und vor allem die galoppierenden Stromkosten zu stoppen, dann wird die Energiewende scheitern. In der Sackgasse steckt sie jetzt schon.

(Abdruck im General-Anzeiger Bonn am 15./16. März 2014)

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