Parteien, die nach der Bundestagswahl die Regierung stellen werden, werden nach deren Regierungsprogrammen weiterhin zu den Pariser Klimazielen stehen und die Erneuerbaren „konsequent“ (Union) nutzen. Deren weiterer Ausbau ist also vorprogrammiert. Auch wenn die Erneuerbaren inzwischen mit im Mittel über 50 Prozent zur Stromversorgung und gar stundenweise zur Überdeckung („Hellbrise“) des Strombedarfs beitragen, sie liefern gleichwohl Flatterstrom und sind daher nicht grundlastfähig. Es gab vor wenigen Monaten kritische Momente mangelnder Netzstabilität. Die Stromerzeugung durch Kohle- und/oder Gaskraftwerke ist somit für eine sichere Stromversorgung unverzichtbar.
Um allerdings die Energiewende voranzutreiben und die CO₂-Emissionen zu reduzieren, hat Deutschland in den letzten Jahren viele fossile Kraftwerke abgeschaltet. Die Beendigung der Kohleverstromung von Steinkohleanlagen und Braunkohle-Kleinanlagen bis spätestens 2038 wurde bislang im Rahmen von sieben Ausschreibungsrunden organisiert. Für das Zieljahr 2027 erfolgt die Umsetzung zur Beendigung der Kohleverstromung erstmals nicht mehr mit Ausschreibungen, sondern es findet das Verfahren der gesetzlichen Reduzierung Anwendung, in dem es zu gesetzlichen Anordnungen kommen kann, die ein Kohleverfeuerungsverbot bewirken [1].
Mit Stand 2023 lag die Stromerzeugungskapazität der Kohlekraftwerke in Deutschland bei rund 30 GW. Bis 2021 wurden die Kohlekraftwerkskapazitäten um 11 GW reduziert [2].
Für die Übergangszeit vor und nach dem Kohleausstieg will die Bundesregierung 50 – zudem wasserstofffähige – Gaskraftwerke „als Reserve“ bauen lassen. Die Pläne für den Bau sind ins Stocken geraten, weil die Finanzierung nicht geklärt ist. Für die Energiekonzerne lohnt sich der Bau eigentlich nicht, da sie überwiegend nur in Zeiten der „Dunkelflaute“ betrieben werden müssen. Die Ampelregierung peilte zwar den Kohleausstieg bereits bis 2030 an, aber da man sich nicht auf eine Kraftwerksstrategie einigen konnte, wird es zu einer unerwünschten Verlängerung der Laufzeit von Kohlekraftwerken kommen.
Ganz anders die Vereinigten Staaten unter dem neuen Präsidenten Donald Trump. „Wir werden nicht den Weg Deutschlands einschlagen”, so der US-Energieminister Christ Wright mit Bloomberg –TV [3]. “Das Land gibt eine halbe Billion Dollar aus, hat seinen Strompreis mehr als verdoppelt, die Stromproduktion um etwa 20% reduziert und die Industrie flieht aus dem Land. Das war auch der Weg, den die Vereinigten Staaten einzuschlagen begannen. Das ist der falsche Weg.”
Die USA sollten nach Ansicht des neuen Energieministers die Schließung von Kohlekraftwerken stoppen, da diese für die Energieversorgung des Landes in den kommenden Jahrzehnten unverzichtbar seien.
“Das Beste, worauf wir kurzfristig hoffen können, ist, die Schließung von Kohlekraftwerken zu verhindern, niemand hat durch diese Aktion gewonnen. Wir sind nicht auf eine bestimmte Energieerzeugungstechnologie festgelegt. Das Ziel ist einfach erschwingliche, zuverlässige und sichere Energie — egal, woher sie kommt. Natürlich kann Solarenergie dort eingesetzt werden, wo sie sinnvoll ist, wo die natürlichen Ressourcen vorhanden sind und wo die Infrastruktur von der Einspeisung von Solarenergie in das Netz profitiert.”
US-Präsident Donald Trump hat erneuerbare Energien als unzuverlässig kritisiert. Während Gaskraftwerke kurzfristig den Großteil des Wachstums bei der Stromproduktion liefern sollen, hat Trump im letzten Monat den CO2-intensivsten fossilen Brennstoff als Stromquelle für Rechenzentren ins Spiel gebracht. Die erneute Kündigung des Klimaabkommens von Paris gehörte zu den ersten Dekreten des neuen Präsidenten.
Angesichts steigender Kohleverbrennung in Ostasien und jetzt auch in den USA mit folglich steigender globaler CO2-Emissionen ist die von Deutschland angestrebte CO2-Emissionsverminderung absolut unbedeutend. Hinsichtlich der angeblichen Klimawirkung des CO2 sei auf den Artikel von Lindzen und Happer verwiesen.
Quellen:
[1] https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Kohleausstieg/start.html