Stromversorgung durch Windparks – ein Märchen

Leserbrief vom 23. Juli 2014 zum Artikel des GA
„Stadtwerke Bonn: Mehr Windkraft“ vom 18.7.2014

Stromversorgung durch Windparks – ein Märchen

Wie berichtet wurde, beteiligen sich die Stadtwerke Bonn (SBW) mit einer nicht genannten, aber gewiss hohen Summe an zwei weiteren Windparks. Das wird die Benutzer des öffentlichen Nahverkehrs im Raume Bonn sicherlich interessieren, denn nun wissen sie, weshalb die SWB-Tarife so teuer sind und wo ihr Geld hingeht. Dieses ihnen abgenommene Geld wird also in Projekte investiert, die einzig und allein den Zweck haben, die SWB-Chefs als bedeutende Klimaschützer zu präsentieren. Dass der Bau von Windkraftanlagen in Deutschland absolut nicht zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen in Europa beiträgt, ist mittlerweile der Regierung mehrfach bescheinigt worden; zuletzt vom UN-Weltklimarat IPCC vor wenigen Monaten, davor vom eigenen Sachverständigenrat. Denn jede hier teuer eingesparte Tonne CO2 führt über den gesetzlich vorgeschriebenen EU-Zertifikatehandel zu einer gleich großen Erhöhung der Emission in einem anderen EU-Land, zum Beispiel Polen.
Ebenfalls hat man auch längst das Märchen von den – hier 10.000 – Haushalten durchschaut, die angeblich von diesen Windparks das ganze Jahr über mit Strom versorgt werden. Die Daten der Strombörse Leipzig zeigen die Wirklichkeit: Regelmäßig bei Hochdruck-Wetterlagen, die eine viel größere Ausdehnung haben als das kleine Deutschland, erzeugen sämtliche deutschen Windturbinen für Tage und oft auch Wochen nicht einmal ein Tausendstel ihrer installierten Gesamtleistung. Von den SWB-finanzierten Windparks wird deshalb nicht ein einziger Haushalt zuverlässig mit Strom versorgt.
Strafrechtsjuristen sollten auch einmal der Frage nachgehen, ob diese sinnlose und nur der Öko-Selbstdarstellung des SWB-Managements dienende Geldverwendung nicht sogar den Tatbestand der Untreue erfüllt.

Dr.-Ing. Günter Keil,  18. Juli 2014
Sankt Augustin