Was ist? – ‚Die Energiewende‘

Eins kann schon vorab gesagt werden: ‚Die Energiewende‘ ist mittlerweile international berühmt und zu einem feststehenden Begriff geworden.[1] Das gibt der Strategie der deutschen Energiepolitik den Anstrich einer Wahrheit, gar eines Erfolgsrezepts. Ist sie das wirklich? Jedenfalls wird sie nicht öffentlich in Frage gestellt, es werden lediglich die langsame Umsetzung und die hohen Energiekosten lamentiert. Warum ist es so schwierig, andere Wahrheiten zu denken, die Dinge ehrlich beim Namen zu nennen und dann öffentlich auszusprechen? Schließlich stellt ‚Die Energiewende‘ die deutsche Wirtschaft auf den Kopf und damit das gesamte Land.

Zu sagen, was ist, bleibt die revolutionärste Tat.“ sagte Rosa Luxemburg. Und in der Tat scheint es revolutionär zu sein, zu sagen, was ‘Die Energiewende’ tatsächlich ist.

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Änderungen der Energie- und Klimapolitik? Fehlanzeige!

In dem Sondierungspapier von CDU/CSU und SPD vom 08. März 2025 wird als Ziel genannt, „die innere und äußere Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu stärken, massiv in unsere Infrastruktur zu investieren und die Grundlagen für dauerhaftes und nachhaltiges Wachstum zu legen“. Dazu werde „ein Sondervermögen von 500 Mrd. Euro unverzichtbar“. Die Detaillierung der Investitionen in Straßen, Schienen, Bildung, Digitalisierung, Energie und Gesundheit wie auch weiterer Festlegungen im Papier seien Gegenstand der Koalitionsverhandlungen der drei Parteien.

Die drei Parteien hatten sich als Ergebnis der Sondierung auf die Umsetzung von Maßnahmen geeinigt, die bereits keine wesentlichen Änderungen in der bisherigen Energie- und Klimapolitik erkennen lassen.

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Solarstrom zerstört die Landwirtschaft

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel [1]

Die Energiewende treibt mit immer höheren Strompreisen die Industrie ins Ausland oder in die Insolvenz. Nun werden mit Solarstrom auch die Landwirte von ihrer Scholle vertrieben.

Im letzten Jahr wurden aus Freiflächen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 8,1 Gigawatt installiert. Damit wurde eine Fläche von über 8.000 Hektar = 80 Quadratkilometer bedeckt und der landwirtschaftlichen Produktion entzogen.

Grund ist die Freigabe landwirtschaftlicher Flächen für die Solarstromerzeugung. In unseren Breiten liefert ein Hektar im Jahresmittel Strom mit 100 kW Leistung. Die Leistung schwankt je nach Wetter und Jahreszeit unberechenbar zwischen Null und 700 kW/ha.  Die Erzeugerleistung für Biomasse liegt dagegen nur bei 7 kW/ha. Biomasse ist jedoch viel wertvoller. Sie ist lagerfähig und kann jederzeit nach Bedarf in Wärme oder Strom umgewandelt werden.

EEG-Vergütung macht Landwirtschaft unrentabel

Nach diesen Daten liefert ein Hektar im Jahr 800.000 kWh Solarstrom, der nach den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur zurzeit mit rund 5 Cent/kWh vergütet wird. Ein Hektar Photovoltaik erlöst also rund 40.000 Euro/Jahr. Weizenanbau erreicht dagegen nur 2.500 Euro. Dieser krasse Unterschied hat den massiven Zubau von Photovoltaik auf Freiflächen angeheizt.

Profiteure suchen nach Ackerflächen und bieten bis zu 3.000 Euro für die Pacht von einem Hektar, also mehr als der Erlös für Weizenanbau. Bei dieser Schieflage wird jeder Landbesitzer das Angebot der Energiewende-Profiteure annehmen.

In Deutschland sind die landwirtschaftlichen Betriebe erst mit Flächen über 100 Hektar wirtschaftlich. Davon ist in den meisten Fällen ein Drittel Eigenbesitz. Der Rest wurde von aufgegebenen Höfen gepachtet. Die landwirtschaftlichen Pachtpreise liegen zwischen 300 bis 500 Euro/Jahr. Wenn nun Pachtverträge auslaufen, werden die Eigentümer die Angebote der Profiteure der Energiewende zur Weltklimarettung annehmen und so ihre Pachteinkünfte vervielfachen.

Landwirte werden in den Ruin getrieben

Dem aktiven Landwirt gehen Ackerflächen verloren. Die Erlöse sinken. Die Kosten für den Maschinenpark und die Anlagen bleiben gleich. Pleite ist angesagt. Mit der Freigabe von Ackerflächen für Photovoltaik wird nicht nur die Erzeugung von Nahrungsmitteln vermindert, sondern zusätzlich auch vielen Landwirten die Existenzgrundlage entzogen.

Die Energiewende erreicht eine neue Opfergruppe. Es sind die Landwirte, soweit sie nicht als Energiewirte zu den Profiteuren gehören und die Subventionen für Windstrom genießen. Den Biogas-Erzeugern droht dagegen auch die Insolvenz, wenn Pachtflächen verloren gehen.

Stromkosten steigen immer schneller

Es kann nicht oft genug gesagt werden: „Mit jeder neuen Solar-, Wind- oder Biogasanlage steigt der Strompreis schneller. Zu den hohen Einspeisevergütungen kommen steigende Regelkosten für die wechselnden Leistungen dieses unkalkulierbaren Stroms, die der Verbraucher bezahlen muss.“ Bei Sonnenschein und Starkwind wird Wind- und Solarstrom im Überschuss erzeugt, der entweder kostenpflichtig entsorgt (negative Strompreise) oder unter Verlusten teuer in Batterien gespeichert werden muss. Wird der Strom bei Überschuss abgeregelt, gibt es dennoch eine Ausfallvergütung für den nicht benötigten und nicht gelieferten Strom von 90 Prozent.

Relativ werden die einkommensschwachen Haushalte durch die hohen Strompreise am höchsten belastet, weil sie kaum Strom sparen können. Ja, sie zahlen häufig mehr, weil das Geld für stromsparende Geräte nicht reicht. Hohe und weiter steigende Stromkosten mindern so die Kaufkraft des größten Teils unserer Bevölkerung. Sie verarmt zu Lasten der Profiteure der Energiewende. Die Umsätze von Handel, Gewerbe und Dienstleistungen schrumpfen.

Hunger droht durch Klimarettung

Mit der Freigabe von landwirtschaftlichen Flächen für die Solarstromerzeugung wird auch die Nahrungsproduktion eingeschränkt. Essen wird teurer und für immer mehr Mitbürger nicht mehr bezahlbar. Die Energiewende auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht weitere Opfer. Im Nebel bleiben Aussagen zu Wetter und Klima mit Erreichen der Klimaneutralität. Wesentliche Fragen werden dazu nicht beantwortet: Ändert sich das Klima mit Erreichen der Neutralität nicht mehr? Haben wir dann ein optimales Pflanzenwachstum? Gibt es dann keine Unwetter mehr? Statt solche Fragen zu beantwortet, wird Angst verbreitet.

[1] Pressemitteilung 2506 der NAEB e.V. Stromverbraucherschutz vom 17.03.2025

Strom-Neustart für Deutschland mit Kernenergie:

Sicher. Bezahlbar. Immer verfügbar. Jetzt!

Die laufenden Verhandlungen über eine Regierungsbildung bieten konkret die vermutlich letzte Chance, für Deutschland mit noch begrenztem Aufwand und vergleichsweise zügig die Stromerzeugung aus Kernenergie wieder zu ermöglichen. KernD e.V.*) will daher mit der nachfolgenden Pressemitteilung Aufmerksamkeit dafür schaffen, dass Wiederinbetriebnahmen der im April 2023 abgeschalteten Kernkraftwerke technisch möglich, ökonomisch tragfähig, u. U. auch mit neuen Betreibern unter staatlicher Führung, sowie volkswirtschaftlich sinnvoll sind. Dies steht in deutlichem Gegensatz zu vielen anderen bisher diskutierten Maßnahmen der Energiepolitik und ist in der Tat eine konstruktive Botschaft für die kommende Bundesregierung.

Deutschland hat gewählt – und steht jetzt wieder vor einer entscheidenden Wahl.

Es ist höchste Zeit, jetzt die richtige Entscheidung für eine stabile und zukunftsfähige Energiepolitik zu treffen. Denn die Deindustrialisierung, die zu hohen Strompreise, die Abhängigkeit von Stromimporten und die unsichere Versorgungslage müssen jetzt ein Ende haben!

Unser Angebot für die neue Bundesregierung: 

  • Strom-Grundlastsicherheit – wetterunabhängig & CO2-neutral
  • Wettbewerbsfähige Strompreise für die Industrie – heute und morgen
  • Unabhängigkeit von Stromimporten – für eine stabile und souveräne Energieversorgung

Fakt ist: Die Wiederinbetriebnahme von bis zu sechs Kernkraftwerken ist technisch möglich. Doch die Zeit drängt. Je schneller die Entscheidung fällt, desto weniger Geld kostet es – und desto früher können die grundlastsichernden, klimafreundlichen Kraftwerke wieder ans Netz gehen.

Die Vorteile des Weiterbetriebs deutscher Kernkraftwerke:

  • Kernenergie kennt keine Dunkelflauten: Sie liefert rund um die Uhr sicheren, bezahlbaren und CO2-neutralen Strom!
  • Die Industrie bleibt in Deutschland: Unternehmen brauchen zeitnah verlässlichen und günstigen Strom, um wettbewerbsfähig zu bleiben und um die Transformation zu stemmen.
  • Neue Zukunftstechnologien für Deutschland: KI, Rechenzentren und Hochtechnologie-Unternehmen benötigen massive Mengen Strom – und Deutschland kann liefern!
  • Versorgungssicherheit statt Importabhängigkeit: In einer geopolitisch unsicheren Welt muss Deutschland auf eigene Kraft setzen. Auf Kernkraft.

Der nächste Schritt: Der Neustart-Check!

Schon vor 2030 kann auch Deutschland wieder von günstigem und sicherem Strom profitieren! Bei unseren europäischen Nachbarn wie Belgien und Schweiz gibt es natürlich Unternehmen, die Kernkraftwerke wirtschaftlich betreiben. Pro Kernkraft­werk-Neustart ist mit zwischen 1 bis 3 Mrd. Euro Investitionen, abhängig vom Rückbaustatus, zu rechnen.

Jetzt ist es an der neuen Bundesregierung, den Weg für eine sichere, bezahlbare und zukunftsfähige Stromversorgung freizumachen!

*) https://kernd.de/de/strom-neustart-fuer-deutschland-mit-kernenergie/

 

 

Verfügt Deutschland über ausreichend Gas?

“Wir haben immer noch Probleme mit der Gasversorgung”, hatte RWE-Chef Markus Krebber Ende November 2024 erklärt. “Wenn wir wirklich unabhängig von russischem Gas sein wollen, brauchen wir mehr Importkapazitäten, und das werden wir wahrscheinlich auch in diesem Winter wieder erleben, weil sich die Gasspeicher wegen des kalten Winterbeginns ziemlich schnell leeren.“

Seit Anfang 2025 sind die Gasspeicher deutlich leerer als in den Vorjahren. Sie sind derzeit zu (nur) 33 Prozent gefüllt. Sie enthalten sogar weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017-2021. Das liegt daran, dass es vergleichsweise kalt ist und die Industrie zuletzt mehr Gas verbraucht hat. Bis zum Jahreswechsel hatte der Füllstand immer deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2017-2021 gelegen. In der Woche vom 17.2.2025 bis zum 23.2.2025 wurden deutschlandweit 26 Terawattstunden (TWh) Gas verbraucht. Das sind 0,6 Prozent mehr als üblich waren – verglichen mit der entsprechenden Kalenderwoche in den Jahren 2018 bis 2021.

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Gegenwind für die erneuerbaren Energien

BP senkt die Ausgaben für grüne Energie und wendet sich wieder fossilen Brennstoffen zu

Der Öl- und Gashandel ist im Aufwind, die Nachfrage nach Öl und Gas steigt global. Dieser Trend setzt sich fort. Vor wenigen Tagen kündigte BP an, sich drastisch aus den erneuerbaren Energien zurückzuziehen. BP wird wieder auf mehr Öl und Gas setzen und behauptet, dass sie bei grüner Energie „zu weit und zu schnell“ gegangen sei. Noch im Jahr 2020 hatte BP einige der ehrgeizigsten Ziele unter den Unternehmen für fossile Brennstoffe angekündigt: die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um 40 % zu senken und stark in erneuerbare Energien zu investieren.

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Kohle NEIN in Deutschland – Kohle JA in den USA

Parteien, die nach der Bundestagswahl die Regierung stellen werden, werden nach deren Regierungsprogrammen weiterhin zu den Pariser Klimazielen stehen und die Erneuerbaren „konsequent“ (Union) nutzen. Deren weiterer Ausbau ist also vorprogrammiert. Auch wenn die Erneuerbaren inzwischen mit im Mittel über 50 Prozent zur Stromversorgung und gar stundenweise zur Überdeckung („Hellbrise“) des Strombedarfs beitragen, sie liefern gleichwohl Flatterstrom und sind daher nicht grundlastfähig. Es gab vor wenigen Monaten kritische Momente mangelnder Netzstabilität. Die Stromerzeugung durch Kohle- und/oder Gaskraftwerke ist somit für eine sichere Stromversorgung unverzichtbar.

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Drastische Kostensteigerung durch das Emissionshandelssystem

Entgegen gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse wird das vom Menschen verursachte CO2 weiterhin als verantwortlich für den Klimawandel angesehen und demzufolge mit Steuern belegt, um die CO2-Emissionen mittels steigender CO2-Kosten zu senken.

Der Bundestag hat am Freitag, 31. Januar 2025, mehrere energiepolitische Initiativen beschlossen. Darunter eine Regierungsinitiative zur Anpassung des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes 2024 (20/1358, 520/13962) [1]. Die Verabschiedung dieses Gesetzes fiel mitten in die heiße Phase des Wahlkampfes und blieb medial fast unbemerkt. Die geplante Umsetzung der EU-Richtlinie zum Emissionshandelssystem (ETS-II) aus dem Jahr 2023 wird aller Wahrscheinlichkeit nach dafür sorgen, dass ab dem 1. Januar 2027 über den dann obligatorischen CO2-Zertifikatehandel die Preise fürs Heizen und Tanken kräftig steigen.

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Zeitliche Perspektiven der Endlagersuche

Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat sich mit der zeitlichen Perspektive der Endlagersuche in der Nr. 03/25 vom 03. Februar 2025 befasst. Verfasser ist Dr.-Ing. Wolfgang Schanderl, Fachbereich WD 5.

Wie wir bereits in mehreren Berichten auf dieser Webseite (hier, hier, hier) kritisch angemerkt haben, gelangt auch Schanderl zu der Erkenntnis, dass „eine vollständige Einlagerung der (hochradioaktiven) Abfälle erst Mitte des 22. Jahrhunderts zu erwarten ist.“ Und ich ergänze: wenn nicht die Endlagerstrategie der Bundesregierung komplett reformiert wird. Zeitaufwand für Klagen und Gerichtsverfahren wurden nicht berücksichtigt.

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Energiewende fördert die Bürokratie

Einer Hochschularbeit entnommen [6]

Die Bürokratie hat sich in Deutschland zu einem Dickicht entwickelt. Umfragen zeigen, dass überbordende Bürokratie das größte Problem für die deutsche Wirtschaft ist. Unternehmen klagen über Berichtspflichten, statistischen Erhebungen und millimetergenaue Regelungsvorgaben. Oftmals erschwert eine Fülle von Gesetzen ihr Kerngeschäft. Gemeinsam mit hohen Energiepreisen und immer weniger Arbeits- und Fachkräftemangel belastet das die Qualität des Standortes Deutschland. Insbesondere der industrielle Mittelstand ist auf Grund seiner begrenzten finanziellen und sachlichen Ressourcen von staatlicher Regulierung betroffen [1]. „Durch die überbordende Bürokratie entgehen Deutschland bis zu 147 Milliarden Euro pro Jahr an Wirtschaftsleistung“, heißt es in einer Pressemitteilung des ifo Institutes [2].

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