Mehr als zwei Drittel (68%) der in Europa geplanten Produktion von Lithium-Ionen-Batterien laufen Gefahr, verzögert, reduziert oder gestrichen zu werden, wie neue Analysen zeigen. Tesla in Brandenburg, Northvolt in Norddeutschland und Italvolt in der Nähe von Turin gehören zu den Projekten, die das größte Volumen ihrer geplanten Kapazität verlieren werden, da die Unternehmen stattdessen Investitionen in den USA erwägen. Transport & Environment (T&E), das die Studie durchführte, forderte sowohl EU-weite finanzielle Unterstützung für die Ausweitung der Batterieproduktion als auch schnellere Genehmigungsverfahren, um Projekte zu erfassen, die durch amerikanische Subventionen (Inflation Reduction Act) gefährdet sind.
Verkehr
„Grüner Wasserstoff“ – Probleme des Wann, Wie, Wo und der Kosten
„Ein unbequemer Energieträger für die Gestaltung der Energiewende“
Mit „grünem“ Wasserstoff bezeichnet man den durch Elektrolyse von Wasser (im Elektrolyseur) gewonnenen Wasserstoff, wobei der Strom für die Elektrolyse ausschließlich durch erneuerbare Energien wie z. B. Windenergie oder Sonnenenergie erzeugt wurde.
„Grüner Wasserstoff ist das Erdöl von morgen. Der flexible Energieträger ist als Schlüsselelement unverzichtbar für die Energiewende und eröffnet deutschen Unternehmen neue Märkte. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie machen wir Deutschland zu einem globalen Vorreiter“, verkündet das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf seiner Webseite [1].
An keiner Stelle findet man allerdings offizielle Hinweise auf die Lagerung des grünen Wasserstoffs und seinen Transport, auf diesbezügliche Kosten, der Energieeffizienz möglicher Verwendungen und der Wirtschaftlichkeit seines Einsatzes. „Unausgegoren“, nennt Sinn [8] das politische Vorhaben.
Lithium – Fluch und Segen
Grundprinzip der Batterie ist die unterschiedliche Tendenz verschiedener Elemente, Elektronen aufzunehmen bzw. abzugeben. In der Gesamtheit der existierenden Elemente gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Kombinationen, die die Verbindung dieser Elemente für die Konstruktion einer elektrochemischen Batterie mit einer ausreichenden Spannung ihrer Bestandteile ermöglichen. Man kann diese Anzahl nicht mehr vergrößern. Und diese Konstruktionsmöglichkeiten wurden von der Physikalischen Chemie in ihrer Forschung seit vielen Jahrzehnten untersucht. Grundlegend neue Erkenntnisse sind daher im Rahmen der Elektrofahrzeuge auch bei heute wieder hochlaufender Batterieforschung nicht zu erwarten.
Als ein „ideales“ Material für negative Elektroden elektrochemischer Zellen [1] hat sich Lithium erwiesen. Vorteile von Lithium-Batterien gegenüber anderen Primärzellen mit wässrigen Elektrolyten (beispielsweise Alkali-Mangan-Batterie oder Zink-Kohle-Batterie) sind eine höhere Energiedichte und spezifische Energie, die hohe Zellspannung, die sehr lange Lagerfähigkeit durch geringe Selbstentladung sowie der weite Temperaturbereich für Lagerung und Betrieb [1].
Praxisnahe mobile Lademöglichkeit für die kostengünstige und batterieschonende Betriebsweise von E-Autos
Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt sieht für die E-Mobilität eine Chance in den allgemeinen Akzeptanzbereich vorzurücken, wenn zum Beispiel in Supermärkten ein mobiles Ladegerät mit primärseitigem Schuko-Stecker und sekundärseitigem Typ 2 Stecker für das E-Auto, mit einer Zwischenbox zur Strombegrenzung auf 10 A (kurzzeitig 16 A) bei 1,5 mm2 Installationsleitung (230 V, 10 A Dauerlast) für 2,3 kW Ladeleistung angeboten würde. Oder bei Drehstromanschluss primärseitig 400 V CEE Steckdose bei 2,5 mm2 Zuleitung mit Strombegrenzung auf 18,5 A für 12,8 kW Ladeleistung im Dauerladebetrieb.
Ende des Verbrennungsmotors? Nein.
Ab 2035 sollen in der EU keine Autos mehr mit Verbrennermotor verkauft werde. Die Verabschiedung des Gesetzes sei nur noch eine Formsache. Es ist der erste Fixpunkt im großen Klimaschutzpaket der EU. Wirtschaft und Gesellschaft werden einem Klima-Dirigismus unterworfen, für den es keine wissenschaftlich gesicherten Belege gibt. Der Verkehr in der EU ist mit 16 Prozent an allen CO2-Emissionen in der EU beteiligt.
In der EU sollten dann nur noch Automodelle ohne klimaschädlich Abgase zu kaufen sein. In der Regel also Elektrofahrzeuge. Im Gegenzug müsse die EU dann dafür sorgen, dass es einen Überfluss an erneuerbarer Energie, ein lückenloses Ladesäulen-Netz und sicheren Zugang zu Rohstoffen für die Batterieproduktion. Drei Bedingungen drei Fehlanzeigen, schreibt der General-Anzeiger am 29./30.10.2022.
Man hätte erwarten können, dass die Festlegung auf E-Autos in der EU-Klimabilanz auch zuvor verlässlich durchgerechnet wurde. Wie notwendig eine CO2-Bilanz-Analyse für den gesamten Lebenszyklus von Verbrennermotoren und E-Autos ist, wird aus der grundlegenden Untersuchung von Professor Gautam Kalghatgi [1] deutlich, dem Energieingenieur in den Bereichen Verbrennung, Motoren, Kraftstoffe und Energieforschung, Gastprofessor an der Oxford University, dem Imperial College London, der Technical University Eindhoven, der KTH Stockholm und der Sheffield University:
Britische Batterie-„Gigafactory“ in Finanznöten
Net Zero Watch warnte in einer Pressemitteilung [1] davor, dass die Strategie der Regierung des grünen Interventionismus ein Rezept für eine Katastrophe wird, angesichts der Nachricht, dass das gelobte Batterie-Start-up “Britishvolt” kurz vor der Fertigstellung in Finanznöten stecke. Offenbar übten Medienberichte Druck auf die Regierung aus, das Unternehmen zu retten, trotz klarer Anzeichen, dass es keine Zukunft hat.
Hohe Strompreise eine Gefahr für Solar-PV- und Batteriefertigungen
Investitionen in die Produktion von Solar-PV und Batteriezellen könnten eingemottet werden, wenn die Stromkosten nicht sinken, sagt Rystad Energy, ein unabhängiges Energieforschungs- und Business-Intelligence-Unternehmen mit Hauptsitz in Oslo, Norwegen.
Wie Renews [1] schreibt, zeigen Untersuchungen von Rystad Energy, dass 35 GW Solarproduktion und mehr als 2000 Gigawattstunden Produktionskapazität für Batteriezellen in der EU eingemottet werden könnten, wenn sich die Strompreise nicht wieder normalisieren.
Batterieproduktion: Berlin-Grünheide oder Texas?
Tesla hat Berichten [1] zufolge Probleme beim Aufbau seiner Batteriezellenproduktion in der Gigafactory Berlin und verlegt Batterieproduktionsanlagen nach Texas.
Seit über zwei Jahren arbeitet Tesla daran, eigene Batteriezellen mit einem neuen 4680-Format zu bauen. Der Plan ist entscheidend für das langfristige Wachstum des Unternehmens, da es seine nächste Generation von Elektrofahrzeugen mit einer neuen strukturellen Batteriepack-Architektur antreibt.
Fracking – wenn nicht jetzt, wann dann?
Nach dpa-Meldung vom 15.08.2022 stellte der stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission „Fracking“, Holger Weiß, das in Deutschland geltende Verbot der Erdgasförderung durch das sogenannte Fracking infrage.
„Man kann das eigentlich nur mit ideologischen Vorbehalten erklären. Einer sachlichen Grundlage entbehrt das.“ Die beim Fracking mittlerweile verwendete Flüssigkeit sei kein Gift, das sei „Spüli“. „Heutzutage kann man Fracking mit einem vertretbaren Restrisiko machen“, sagte Weiß.
Entsprechende Aussagen sind in den kürzlich eingestellten Berichten hier, hier zu finden. Per Fracking ließen sich die gewaltigen Energie-Reserven, über die Deutschland verfügt, erschließen.
Der Wasserstoff- Markthochlauf stottert. Kritik aus der Wirtschaft
Die Bundesregierung sieht im Wasserstoff ein Schlüsselelement für die Energiewende [1]. Nationale und europäische Bestrebungen fokussieren sich auf einen möglichst raschen Aufbau der Wasserstoffwirtschaft („Markthochlauf“). Leitlinien bilden die „Nationale Wasserstoffstrategie“ (2020) und die „Wasserstoffstrategie für ein klimaneutrales Europa“ (2020). Begleitet wird die Umsetzung seit Mitte 2020 durch den „Nationalen Wasserstoffrat“ und auf EU-Ebene durch die „European Clean Hydrogen Alliance“ [2].
Zahlreiche Förderprogramme sollen den Markthochlauf unterstützen, etwa das mit 900 Mio. EUR ausgestattete deutsche Förderpaket H2Global, das die Europäische Kommission im Dezember 2021 genehmigte.
Auch die Europäische Kommission hat legislativen Nachholbedarf erkannt und den Mitgliedstaaten mit „REPowerEU-Plan“ im Mai 2022 Maßnahmen zur Ausgestaltung der Wasserstoffproduktion vorgeschlagen [2].