vorgelegt von der Bundesnetzagentur
– Ein Extrakt –
Von Dr. Günter Keil
Die Bundesnetzagentur und das Kartellamt haben mit Datum 14.11.2014 den Monitoringbericht 2014 vorgelegt. Nicht jeder möchte den über 320 Seiten langen Bericht sorgfältig durchlesen, obwohl er das durchaus wert ist. Er enthält viele wichtige Informationen mit dem Vorteil, dass sie objektiv sind und auch keine weniger angenehmen Daten verschweigen, was in einem deutlichen Gegensatz zu Veröffentlichungen der Bundesministerien steht.
Hiermit wird ein Konzentrat interessanter Informationen aus dem Bericht vorgelegt und auch kommentiert, denn Bewertungen bietet die Schrift verständlicherweise nicht. Schließlich handelt es sich bei beiden Institutionen um Bundesbehörden, die ihre Regierung nicht kritisieren. Aber die Leser können ihre Schlußfolgerungen selbst ziehen.
Zitate aus dem Bericht und Kommentare („Komm.“) sind hier klar getrennt. Für diejenigen, die den Monitoringbericht selbst näher prüfen möchten, sind insbesondere die sehr guten Abbildungen und Tabellen zu empfehlen, die im Text genannt werden. Auch werden die Seitenzahlen, unter denen man die zitierten Informationen in der Langfassung findet, explizit genannt.
1. Stromerzeugung [Seite 15]
2013, Veränderung gegen 2012
• Kohle: Braunkohle: + 7,2 TWh = + 5,1 %
Steinkohle: + 6,0 TWh = + 5,6%
• Erdgas: – 8,3 TWh = – 12,4%
• Kernenergie: – 2,1 TWh = – 2,2%
Komm.: „Gas sinkt kräftig ab; Kohle kommt. Vorbild Deutschland für den sog. Klimaschutz. “
• Erneuerbare: + 8,2 TWh = + 5,9%
Davon PV: + 3,5 TWh = +13,3%
Gesamte installierte Leistung der EE-Anlagen: 78,4 GW (Ende 2012 71,7 GW)
Komm.: „Das ist fast so viel wie die gesamte konventionelle Leistung, die hier im Winter benötigt wird. Von dieser Leistung her betrachtet, haben wir jetzt ein doppelt vorhandenes Stromerzeugungssystem. Die Errichtungs- und Betriebskosten des zusätzlichen EE-Systems übertreffen jedoch die des bisherigen Systems bei weitem. Leider liefert das EE-System nur wenig Strom; schon gar nicht, wenn er gebraucht wird, und sein Beitrag zur Grundlast liegt nahe bei Null.“
Auszahlung an Vergütungen, Markt- und Flexibilitätsprämien: 19.637 Mio Euro [Seite 16]
Das sind + 6,2% gegenüber 2012 bezüglich der betr. Strommenge
„ „ + 2,7% „ „ „ „ von den ÜNB ausgezahlten Fördersumme.
Strompreise für Haushaltskunden (HH-Kunden) [Seite 159]
bei einem Verbrauch von 3.500 kWh
Abb. 71 zeigt die Entwicklung seit 200
Abb. 76 stellt die „Aufteilung des Einzelhandels-Preisniveaus für Haushaltskunden für den Zeitpunkt 1.4.2014“ als Kreisdiagramm dar.
Also Energiebeschaffung, Netzkosten, Umlagen, Umsatzsteuer etc. [Seite 167]
Wichtige Aussagen:
1.) Der von den Lieferanten beeinflussbare Anteil am Preis ist 26,6%
2.) Umlagen, Steuern und Abgaben betragen in Summe über 51 % des durchschnittlichen Elektrizitätspreises für HH-Kunden
Tabelle 42 zeigt die Zusammensetzung des über alle Vertragskategorien [Seite 168]
mengengemittelten Preisniveaus vom 1.4.2014 für Haushaltskunden im Detail
Nettonetzentgelt: 5,87 ct/kWh
Entgelt für Abrechnung: 0,34
„ „ Messung : 0,09
„ „ Meßstellenbetrieb: 0,24
Energiebeschaffung, Vertrieb,
sonstige Kosten und Marge : 7,86
Konzessionsabgabe: 1,60
Umlage nach EEG: 6,24
„ nach KWKG: 0,18
„ Offshore-Haftung: 0,25
„ f. abschaltbare Lasten: 0,01
Stromsteuer: 2,05
Umsatzsteuer: 4,71
Gesamt: 29,53 ct/kW
Entwicklung des Preisbestandteils „Energiebeschaffung, Vertrieb, [Seite 172]
sonstige Kosten und Marge“ für Haushaltskunden s. Abb. 80
„Der Anteil des Gesamtpreises, der unternehmerischen Entscheidungen des Lieferanten zugänglich ist, ist erneut gesunken.
Erstmals seit 2008 ist der Preis wieder unter 8 ct/kWh gefallen und trägt dazu bei, die stetig steigenden staatlich determinierten Preisbestandteile zu kompensieren.“
Aus Abb. 80 geht für 2014 ein Wert von 7,86 ct/kWh hervor.
Dieser Anteil lag am 1.4.2013 noch bei 8,34.
Komm.: „Leider wird hier nicht die sehr nahe liegende Frage beantwortet, ob diese Senkung der Erzeugungskosten nicht die logische Folge der durch das EEG bewirkten Vertreibung der teuer produzierenden Erdgaskraftwerke aus der Stromerzeugung ist (s. Ziff.1, Anfang) und ihr Anteil durch Kohlestrom ersetzt wurde.
Damit wird außerdem das Pressemärchen von den gierigen Stromkonzernen, die nur an einer Steigerung ihrer Gewinne interessiert sind, offiziell widerlegt.“