Frankreichs Energieministerin kritisiert Widersprüche bei deutscher Energiepolitik

Nicht nur, dass alle Bundesregierungen seit Anfang 2000 den Ausstieg aus der Kerntechnik politisch betrieben haben, der mit dem Abschalten der letzten drei Kernkraftwerke am 15. April 2023 endgültig besiegelt wurde, auch versuchten sie ihre Nachbarländer von ihrer Absicht zu überzeugen und blockierten auf EU-Ebene Vorhaben, die die Förderung der Kernenergie zum Ziel haben. Dazu bildeten sie mit gleichgesinnten Staaten Allianzen, um dem gemeinsamen Ansinnen mehr Druck zu verleihen. So zum Beispiel bei der von der EU angestrebten Taxonomie-Regelung. In Belgien wurden sie gar auf Regierungsebne vorstellig und wiesen auf die von den Kernkraftwerken Doel 3 und Tihange 2 ausgehende Gefährdung für Deutschland hin. Ebenso die französischen Anlagen in Cattenom und Fessenheim waren häufig deutscher Kritik ausgesetzt. Unverhohlen wurde deren Abschaltung gefordert.

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Rekordwachstum bei den Erneuerbaren, aber keine globale Verringerung des Anteils fossiler Energien

Der am 10. 07.2023 veröffentlichte jährliche Statistical Review of World Energy [1] resümierte: Trotz der rekordhohen Zuwächse bei Solar- und Windkraftanlagen im Jahr 2022 konnte der massive Anteil fossiler Brennstoffe am weltweiten Energieverbrauch von 82 Prozent nicht reduziert werden.

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Der geforderte Umstieg auf E-Autos gerät ins Wanken

Regierungen auf der ganzen Welt planen, den Verkauf neuer Benzin- und Dieselautos zu verbieten und ältere, benzinfressende Fahrzeuge von der Straße zu nehmen. Ausnahme: Der Brennstoff hat ein grünes Etikett. Politiker zwingen der Öffentlichkeit Elektroautos auf. Nur durch Subventionen beim Kauf eines E-Autos gab es Kaufinteresse, die mit Änderung der Förderung deutlich nachließ. Nur die Reicheren werden von diesem überstürzten Übergang zu einer vollelektrischen Zukunft profitieren.

Der Trend zur Elektromobilität hat in Deutschland bislang nur die Oberklasse der schweren SUVs und Luxuslimousinen erreicht, nicht die Mittelklasse, geschweige denn die Unterklasse. Das Massensegment, das rund 80% des gesamten Automobilmarktes ausmacht, wird heute noch von den bewährten Verbrennerautos dominiert, schreibt Helmut Becker in Tichsys Einblick 03/23.

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Deutsche Stiftungen untergraben französische Kernenergie-Politik

Wer Berichte aus deutschen Quellen über die französische Nuklearindustrie liest, sollte diese „mit Vorsicht genießen“, heißt es im Nuclear News Monitor des Schweizer Nuklearforums vom 5. Juni 2023. Wer die unterschiedlichen Energiepolitiken von Frankreich und Deutschland beobachtet, wundert sich nicht, dass die Diskrepanzen und Unstimmigkeiten die gemeinsame EU-Klimastrategie bremsen. Wer seine Kernkraftwerke ohne ebenbürtigen Ersatz stilllegt, muss sich nicht über Unverständnis und gegebenenfalls auch über mangelnde Unterstützung bei Stromlieferungen wundern.

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Belgien: Laufzeitverlängerung von Doel-4 und Tihange-3

wie das Schweizer Nuklearforum am 29. Juni 2023 berichtete haben die belgische Regierung und das Betreiberunternehmen Engie-Electrabel (Engie) eine Vereinbarung unterzeichnet, in der die Bedingungen für die Verlängerung der Kernkraftwerke Doel-4 und Tihange-3 festgelegt sind. Diese Vereinbarung zielt darauf ab, eine ausgewogene Verteilung der Risiken zwischen den beiden Parteien zu gewährleisten und Unsicherheiten hinsichtlich künftiger Änderungen der Bestimmungen für die Behandlung aller nuklearen Abfälle zu beseitigen.

«Die Laufzeitverlängerung der Kraftwerke Doel-4 und Tihange-3 um zehn Jahre ist jetzt konkret. Dieses Abkommen ist wichtig für unsere Energiezukunft und für die belgischen Haushalte. Es stärkt unsere Stromversorgung, verringert die Energieabhängigkeit unseres Landes und garantiert die Produktion von kohlenstoffarmem und billigem Strom in Belgien», sagte Alexander De Croo, Belgiens Premierminister. Die beiden Kernkraftwerksblöcke bleiben demnach bis 2035 und damit zehn Jahre länger als bis zu ihrer geplanten Abschaltung im Jahr 2025 am Netz. Gemäss der Vereinbarung sollen beide Anlagen nach Abschluss der für die Verlängerung notwendigen Arbeiten eventuell im November 2025, spätestens aber im November 2026 wieder in Betrieb gehen.

Quelle

S.D. nach Engie-Electrabel, Medienmitteilung, 29. Juni 2023 und Premierminister Belgien, Medienmitteilung, 29. Juni 2023

Künftiger Kupferbedarf kann zum Engpass führen

In einer Rundmail wies Lars Schernikau (Commodity Trader, Energy Economist, Entrepreneur, Schweiz) auf den künftig gewaltigen Kupferbedarf hin. Trotz all der Presse über den Anstieg der Lithium-Nachfrage nach Batterien ist es tatsächlich Kupfer, das ein viel drastischeres Unterversorgungsproblem hat und im Gegensatz zu Lithium eine bereits skalierte, ausgereifte Industrie hochfahren muss.

Die Bedeutung von Kupfer vor allem für die Elektrizität kann nicht genug betont werden, heißt es in seiner Mail. Seit fast 200 Jahren ist Kupfer das Material der Wahl für elektrische Steckverbinder und Verkabelungen. Kupfer ist nicht nur ein wichtiger Werkstoff für Stromnetze, ebenso wie Aluminium, sondern auch relativ erschwinglich (zu normalen Zeiten).

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Die dunkle Seite der Windkraft

Windenergie, eine seit Jahrtausenden vom Menschen genutzte Naturkraft, soll im heutigen Industriezeitalter in Deutschland zusammen mit Fotovoltaik, Wasserkraft und Biomasse weitgehend Kohle, Erdöl, Gas und erst recht die Kernenergie ersetzen. Durch die Energiewende.  Schon der Müller musste damals mit der Unzuverlässigkeit des Windes klarkommen, was Wilhelm Busch so nett in einem Gedicht belegt:

Aus der Mühle schaut der Müller, der so gerne mahlen will. Stiller wird der Wind und stiller, und die Mühle stehet still. So geht’s immer, wie ich finde, rief der Müller voller Zorn. Hat man Korn, so fehlt’s am Winde, hat man Wind, so fehlt das Korn.

Und die Unzuverlässigkeit des Windes, seine Volatilität,  ist das unveränderte Problem für eine gesicherte Stromversorgung. In etlichen Berichten haben wir auf dieser Webseite aus den verschiedenen Blickwinkel die grundlegenden Schwächen der Windenergie für die Stromversorgung beschrieben: zum Beispiel hier, hier, hier, hier, hier, hier.

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