„Energiewende besser machen“

Der frühere Bundestagsabgeordnete Friedbert Pflüger*) (CDU) steht der deutschen Klima- und Energiepolitik kritisch gegenüber. In seinem in der Weltwoche [1] erschienenen Beitrag bestätigte sich aus meinen früheren Gesprächen mit ihm mein Eindruck, in denen er sich sachbezogen und kompetent zu Energie- und Umweltthemen äußerte. Hier sein Beitrag:

“Klimapolitik stürzt auf der Rangliste der von den Bürgern als wichtig erachteten Themen ab. Das ist keine gute Nachricht. Selbst wer vom Dauer-Hype um die Erderwärmung genervt ist und die radikalen Protestformen von Aktivisten ablehnt, muss zugeben, dass die überwältigende Mehrheit der seriösen Forscher den Klimawandel als ernste Realität betrachtet. Erfreulich, dass angesichts des Ukraine-Krieges andere Zukunftsthemen wie Frieden und Sicherheit in den Vordergrund rücken oder innere Sicherheit und Migration endlich auch in Deutschland Gehör finden. Aber es wäre fatal, wenn das Klima dauerhaft auf dem back seat bliebe. Um das zu verhindern, bedarf es allerdings einer Kurskorrektur der bisherigen Klimapolitik in der EU, in Deutschland und der Schweiz: weniger Ideologie und Reglementierung, mehr Freiheit und Technikoffenheit.

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Europäische Small Modular Reactor (SMR)-Industrieallianz

Die Europäische Kommission hat auf der Veranstaltung „European SMR Partnership – the Way forward“ im November 2023 die Schaffung einer EU SMR-Industrieallianz angekündigt, die sich auf den Einsatz der SMR-Technologie sowie den Aufbau der Lieferkette und eines kompetenten Arbeitskräftepotentials konzentrieren soll. Die Industrieallianz soll Anfang 2024 eingerichtet werden. Sie soll einen Beitrag zur strategischen Unabhängigkeit Europas liefern. Der Vorteil dieser kleinen, modularen Kernkraftwerke bis ca.300 MW ist mehrfach: Deutlich geringere Kosten als die großen Leistungsreaktoren, die Option der Modulbauweise und – ganz entscheidend – die höhere Sicherheit.

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Wissenschaftsforum der IAEO: Innovationen beflügeln die Kernenergie

Innovationen haben den Kernenergiesektor maßgeblich angetrieben und werden dies auch in Zukunft tun. Allerdings muss die Kernenergiebranche offen für Neuerungen in sämtlichen Bereichen sein, nicht nur in der Reaktortechnologie. Zu diesem Schluss kamen Expertinnen und Experten in der abschließenden Diskussionsrunde des Science Forum 2023 der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), wie das Schweizer Nuklearforum [1] auf Basis der WNN vom 27.9. berichtete.

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European SMR-Partnership

Auch wenn Deutschland aus der Kernenergie ausgestiegen ist, die nukleare Forschung entwickelt sich weltweit weiter. Die Zukunft gehört Reaktoren, die inhärent sicher sind und möglichst auch keine langlebigen radioaktiven Abfälle erzeugen. Dies sind Reaktoren der 4. Generation und Modulreaktoren bis 300 MW. Wir berichteten hier und hier darüber.

Den nachfolgenden Bericht entnahmen wir dem Schweizer Nuklearforum-Bulletin 2-2023:

Im Juni 2021 hat die Europäische Kommission den ersten Workshop zur Förderung kleiner, modularer Reaktoren (Small Modular Reactors – SMRs) organisiert, die auf den europäischen Markt zugeschnitten sind.

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Startschuss für den ersten kleinen Reaktor in Kanada

Die Energiekrise, das Bedürfnis nach Energiesicherheit und – nach Ansicht des Weltklimarates IPCC – der Klimawandel erzwingen eine umfassende Neuausrichtung der Energiesysteme auf globaler Ebene. Länder wie Polen, Türkei, Ägypten sind im vollem Gange dabei, Kernenergie erstmals in ihren Energiemix aufzunehmen.

Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) muss die Welt die jährliche Rate der nuklearen Kapazitätserweiterungen verdoppeln, um das Netto-Null-Ziel für 2050 zu erreichen. Darüber hinaus können Kernkraftwerke mit Projekten für erneuerbare Energien kombiniert werden, um als Grundlaststrom zu fungieren, da Kernenergie den höchsten Kapazitätsfaktor aller Energiequellen besitzt: Kernkraftwerke produzieren bei maximaler Leistung mehr als 93 Prozent der Zeit, verglichen mit 57 Prozent für Erdgas und 25 Prozent für Solarenergie.

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Schlimmste Energiekrise seit Menschengedenken

Im folgenden Artikel skizziert Net Zero Watch*) die dramatische Energiesituation in Großbritannien, die, und das ist der Grund, warum der Artikel hier erscheint, sich von der Situation in Deutschland nicht wesentlich unterscheidet. Der komplette Verzicht auf Kernenergie in Deutschland würde die deutsche Situation noch verschärfen, wohingegen die Kernenergie in GB genutzt und weiter ausgebaut wird.

 

Das Vereinigte Königreich steht nun neben einem Großteil Europas vor der schlimmsten Energiekrise seit Menschengedenken, vielleicht der schlimmsten in der Geschichte.

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Kleiner-sicherer-günstiger: Reaktoren von Morgen

iacta alea est  (die Würfel sind gefallen). Diese Worte soll Caesar gesagt haben, als er am 10. Januar 49 v. Chr. den Rubikon überschritt und damit einen klaren Rechtsverstoß beging. Damit machte Caesar deutlich, dass seine Tat unwiderruflich Folgen haben würde, deren Ausgang jedoch noch nicht absehbar war.

Auch für die deutschen Kernkraftwerke (KKW) sind die Würfel gefallen. In 2022 geht das letzte  KKW vom Netz. Noch verrichten acht KKW  sicher und zuverlässig ihren Dienst: Gundremmingen B und C (mit je 1.345 MW), Emsland und Neckarwestheim II (mit 1.400 MW), Grohnde und Philippsburg 2 (mit je 1.450 MW) sowie Brockdorf und Isar 2 (mit je 1.480 MW).

Ihr Wegfall wird in unserem Land, einem der bedeutendsten Wirtschaftsnationen, eine riesige Stromlücke im Grundlastbereich hinterlassen, welche durch die unsteten Wind- und Sonnenkraftwerke nicht annähernd ausgeglichen werden kann. Hinzu kommt, dass die großen Gleichstromtrassen von der deutschen Küste in die Industriegebiete Bayerns und Baden-Württembergs frühestens 2025 zur Verfügung stehen werden.

International aber geht der Bau großer Kernkraftwerke ungebremst weiter. Zu einem so kurzfristigen Ausstieg wie Deutschland hat sich keine Nation bekannt. Im Gegenteil, der Kreis der Kernenergie nutzenden Länder hat sich vergrößert (Vereinigte Arabische Emirate, Weißrussland).

Auch die Entwicklung neuer Kernkraftwerkstypen ist international ungebremst. Eine dieser Entwicklungen gilt dem Bau kleiner Kernkraftwerke, dem „Small Modular Reactor (SMR)“, mit einer Leistungsgröße bis zu 300 MW. Ihr Vorteil ist mehrfach: Deutlich geringere Kosten als die großen Leistungsreaktoren, die Option der Modulbauweise und – ganz entscheidend – die höhere Sicherheit.

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