Wo unser Atommüll lagern soll

 Unter diesem Titel berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) am 13.04.2023 über den Besuch des Niedersächsischen Umweltministers Christian Meyer (Diplom-Sozialwirt) und weiterer Politiker im Schacht Konrad. Dr. Hermann Hinsch verfasste dazu folgenden Leserbrief:

Noch werden im Schacht Konrad keine radioaktiven Abfälle eingelagert, und so konnten die Politiker es wagen, eine Grubenfahrt zu machen. Aber frei von Radioaktivität ist die Grube natürlich nicht, wie auch sonst nichts auf dieser Welt. Das Gestein, in diesem Fall Erz mit einem Gehalt an Eisen von 27 – 33 %, enthält die radioaktiven Elemente Thorium, Uran und Kalium 40, dazu einige unbedeutende Radionuklide. In der folgenden Tabelle sind die Gehalte pro Tonne nach den Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) aufgelistet, und dazu die daraus berechenbaren Aktivitäten in Becquerel (Bq) pro kg. 1Bq ist ein Strahlenereignis pro Sekunde. Die Bezugsgröße kg ermöglicht den Vergleich mit dem menschlichen Körper, dieser enthält etwa 100 Bq/kg.

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Castortransport von Sellafield nach Biblis

Unter den jährlich Millionen Transporten auf deutschen Straßen und Schienen erlangt der Transport eines Castorbehälters stets erneut herausragende mediale Aufmerksamkeit. Auch jetzt wieder beim Transport von sechs Castorbehälter von Sellafield in Nordengland nach Biblis, dem Standort stillgelegter Kernkraftwerke in Hessen.

Am 02.11.2020 erreichte die „Pacific Grebe“, ein englisches Spezialschiff für den Transport radioaktiver Materialien, planmäßig den norddeutschen Hafen Nordenham. Dort wurden die 6 Behälter vom Typ CASTOR® HAW28M mit radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Sellafield für den Weitertransport ins bundeseigene Zwischenlager in Biblis vom Schiff auf Eisenbahnwaggons umgeladen. Die Behälter haben inzwischen auf dem Schienenweg Biblis erreicht.

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Was erzeugt welche Strahlendosis?

Die Radioaktivität ist in der Natur etwas Allgegenwärtiges. Das Leben auf der Erde hat sich  darauf eingestellt. Der Mensch verfügt allerdings über kein Sinnesorgan, die radioaktive Strahlung wahrzunehmen. Weder kann man sie sehen, riechen oder fühlen. Wohl auch deswegen und in dem Wissen, dass sie schädigend wirken kann,  ist sie für viele Menschen etwas Unheimliches. Doch unter allen den Menschen schädigenden Wirkungen durch chemische und radioaktive Stoffe ist die radioaktive Strahlung die am besten und intensivsten untersuchte “Substanz”. Seit rund 100 Jahren existiert eine speziell auf die Wirkung radioaktiver Strahlen ausgerichtete Forschungsdisziplin. Weltweit haben sich Organisationen gebildet, die sich der radiologischen Forschung, dem Strahlenschutz und dem Erfahrungsaustausch auf diesem Sektor widmen.

Die nachfolgende vom Schweizer Nuklearforum*) aufgebaute Grafik gibt eine gute Auskunft über typische äußere Strahlendosen  aus natürlichen und künstlichen radioaktiven Quellen während eines Jahres, also bei einem Ganzjahresaufenthalt im Umfeld der Quellen. Bei Strahlendosen unter 100 mSv (Millisievert) sind keine epidemiologischen Veränderungen erkennbar. Man beachte auch die äußerst geringe Strahlendosis durch den Betrieb von Kernkraftwerken. (Siehe auch die Artikel auf dieser Webseite, die sich mit natürlichen radioaktiven Stoffen befassen.)

 

 

*)  https://www.nuklearforum.ch/sites/default/files/folder-pdf/170508_Faktenblatt-Strahlung-d_Printer.pdf