Hans Ambos*)
Kernkraftwerke (KKW) in Deutschland sind Geschichte. Sie sind alle abgeschaltet und werden in den nächsten Jahren zurückgebaut (zur „Grünen Wiese“). Vulgo: abgerissen.
Mit nur 17 KKW wurden einst 36 % der Stromerzeugung in Deutschland sichergestellt. Die Kernkraftwerke waren die Zugpferde unseres Wohlstandes.
Die Kernenergienutzung war sicher, zuverlässig, umweltfreundlich, nachhaltig, klimaneutral und preiswert. Der „Atomstrom“ war in Deutschland unschlagbar günstig. Daher hatte sich die Regierung eine milliardenschwere Kernbrennstoffsteuer ausgedacht, um die Kernenergie zu diskreditieren. Trotz EEG-Förderung mit 31 Mrd. € pro Jahr ist Ökostrom im Vergleich zu Atomstrom viel zu teuer. Die 17 großen Leistungsreaktoren wurde nie subventioniert. Die Brennelementesteuer war aber grundgesetzwidrig und musste daher wieder abgeschafft werden. An die Rücklagen für Entsorgung und Rückbau wollten die Grünen ebenfalls ran.
Es gibt keine vernünftigen Argumente gegen Kernenergie. Sie wird einfach nicht verstanden. Deswegen hat man instinktiv Angst vor ihr, was nach 40 Jahren Desinformation und Lügen nicht verwundern kann. Mit Angst kann man sein Geschäft machen. Die Grünen sind die Priester dieser Angst. Sie haben einzig dieses Geschäftsmodell: Atomangst und Klimaangst. Sie werden die Energiewende bis zum bitteren Ende durchziehen, sonst verlieren sie ihre Daseinsberechtigung. Politiker der Grünen spielen unverdrossen mit der Idee des Klimanotstandes, um die „große Transformation“ einzuleiten. Das macht Menschen ebenfalls Angst. Es gibt tatsächlich schon Psychotherapien wegen “Klimaangst”.
Ein „Atommüllproblem“ gibt es nicht. Das Wort wird als Totschlagargument politisch gebraucht. Die Entsorgung abgebrannter Brennelemente, die Behandlung radioaktiver Abfälle und Rückbau der KKW sind technisch gelöst. Die Grünen behaupten der Atommüll müsse für eine Million Jahre in ein tiefes Endlager. In dieser Zeit gehen einige Eiszeiten drüber hinweg. Und wie alt ist nochmal die Menschheit? Dieser schreiende Unsinn lässt sich mit Blick in ein Fachbuch oder auf die Nuklidkarte leicht widerlegen. Der radioaktive Abfallstoff mit der längsten Halbwertszeit ist Cs-137. Nach jeweils 30 Jahren ist die Hälfte nicht mehr strahlend. Nach 300 Jahren ist 99,9 % weg, zerfallen und stabil.
Es wird in Deutschland kein Endlager für Brennelemente geben. Man wird noch 20 Jahre nach einem geeigneten Ort suchen, dann min. 20 Jahre bauen, um dann festzustellen, dass man den Abfall auch als Brennstoff für neue Reaktoren verkaufen kann.
Sie hatten noch einen Wert von 15 Milliarden Euro und waren noch gut in der Lage Jahrzehnte zuverlässig sehr viel Strom CO2-frei (erspart hunderte Millionen Tonnen) und klimaneutral zu erzeugen.
Zum Nachdenken: Ein Mitteleuropäer hat während seines gesamten Lebens einen Energieverbrauch, der etwa 250.000 Litern Erdöl entspricht. Inklusive Ernährung, Mobilität und Freizeit. Würde diese Energiemenge ausschließlich nuklear produziert, reichen dafür etwa 250 Gramm angereichertes Uran. Eine Menge, die das Volumen eines Hühnereis hat. (Zitat: Vince Ebert). Die 10 g radioaktiver Abfall daraus (ein Teelöffel) sind nach 300 Jahren (10 Halbwertszeiten) weg bzw. stabile Elemente geworden. Und das Schönste: 1.000 Tonnen CO2 blieben der Atmosphäre erspart.
Vorreiter oder Geisterfahrer – Am deutschen Wesen soll die Welt genesen
Alle Industrienationen setzen auf Kernenergie. Sie verlängern die Laufzeiten, nehmen Ausstiegsbeschlüsse zurück und bauen neue KKW. Die EU stuft Kernenergie als umweltfreundlich und nachhaltig ein. KKW gelten weltweit als Option gegen den Klimawandel. Deutschland dagegen baut zehntausende unzuverlässige, weil wetterabhängige Windräder und Millionen Quadratmeter Solarpanelwüsten. Wir riskieren mit diesem Flatterstrom bei Dunkelflaute den Blackout und kaufen dann in der Not im Ausland Kohle- und Atomstrom. Welch bittere Ironie: Habeck setzt auf französischen Atomstrom und lässt die besten KKW in Deutschland abschalten.
In vielen Ländern sind die „Grünen“ ausdrücklich für Kernenergie. Der Weltklimarat, IPPC, und die Klimafachberaterin Dr. hc Greta Thunberg sind für „Atomstrom“. Wir wollen Vorbild sein und eine Vorreiterrolle einnehmen. Doch niemand folgt uns! Deutschland steigt aus und macht den Sturkopf. Wir sind der energiepolitische Geisterfahrer und nicht all die anderen, wie uns Habeck glauben machen will! Die Energiewende wird grandios scheitern.
Irgendwann ist Deutschland falsch abgebogen bei der Energiewende ins Nichts.
Anmerkung: Wohin die nukleare Reise geht erfahren sie hier. Auch davon will Deutschland nichts wissen
*) Hans Ambos ist Strahlenschutzbeauftragter, freiberuflicher Dozent in Strahlenschutz, Radioaktivität und Kerntechnik. Er hat 30 Jahre in einem großen Kernkraftwerk gearbeitet.