Fracking ist weiterhin ein politisches Tabu-Thema in Deutschland. Völlig zu Unrecht nach Expertenmeinung. Fracking ist ein Verfahren, mit dem sich Erdgas aus undurchlässigem Gestein lösen lässt. Um das Gas aus dem Gestein zu lösen, muss der Untergrund aufgebrochen (fracken) werden. Vor dem Fracking wird zunächst bis zu fünf Kilometer in die Tiefe gebohrt, dann horizontal in die gasführende Gesteinsschicht. Kritik wird an dem Auspressen des Gases mittels hohem Druck bis zu 1000 bar durch ein Gemisch aus Wasser, Quarzsand oder Keramikkügelchen und diversen Chemikalien geübt.
Monat: Oktober 2023
Schweiz: Wo die Umfrage zur Kernenergie noch Gewicht hat
Vor über einem Jahr beteuerten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Co, man brauche in Deutschland keine Kernenergie, obwohl weltweit der Kernenergieausbau zunimmt. Erst kürzlich bezeichnete Bundeskanzler Olaf Scholz die Kernkraft als „totes Pferd“. Gleichzeitig hat Deutschland nach Angaben des statischen Bundesamtes im zweiten Quartal diesen Jahres 7,1 Milliarden kWh Strom mehr importiert als exportiert. Das entspricht – welch ein Zufall – etwa der Strommenge, die im 2. Quartal 2022 noch von den drei letzten Kernkraftwerken eingespeist wurde.
Unter der Überschrift “Mehrheit in Umfragen gegen Abschaltung letzter Atomkraftwerke” berichtete Zeit-Online am 11. April 2023:
„Die meisten Deutschen sind einer Umfrage zufolge gegen die Abschaltung der drei letzten Kernkraftwerke in Deutschland. Zum jetzigen Zeitpunkt sind laut dem Trendbarometer von RTL und ntv zwei Drittel gegen den Kernenergieausstieg. 43 Prozent der Befragten sprachen sich in der Befragung dafür aus, dass die Kernkraftwerke noch länger für die Stromerzeugung genutzt werden sollten. 25 Prozent forderten darüber hinaus, bereits stillgelegte Kernkraftwerke wieder hochzufahren.“
Komplexer Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Klima
Eine aktuelle internationale Studie von Connolly et.al [1], an der 20 Klimaforscher und Wissenschaftler aus 12 Ländern beteiligt waren, legt nahe, dass das IPCC der Vereinten Nationen die Rolle der Sonne bei der globalen Erwärmung heruntergespielt haben könnte. Die Studie, die in Research in Astronomy and Astrophysics [2] veröffentlicht wurde, stellt die Einschätzungen des IPCC in Frage.
Die Studie entstand als Reaktion auf einen Kommentar aus dem Jahr 2022 zu einer Überprüfung aus dem Jahr 2021, in der Bedenken hinsichtlich der Bewertung der Ursachen der globalen Erwärmung durch das IPCC geäußert wurden. Zu diesen Bedenken gehörten Verzerrungen der städtischen Erwärmung in den globalen Temperaturschätzungen und die mögliche Unterbewertung der Veränderungen der Sonnenaktivität seit den 1850er Jahren.
Kohlekraftwerke: JA, bitte.
Je näher die Regierungen den Klimazielen wie 2030 kommen, desto mehr werden sie „rechtlich bindende“ nationale Ziele verfehlen. Sie werden sich entscheiden müssen, ob sie das Ziel ignorieren, ändern oder drastische politische Änderungen vornehmen, um es zu erreichen – wenn die Wähler es zulassen. Netto-Null steht auf der Kippe.
Deutschland wird in diesem Winter mehrere eingemottete Kohlekraftwerke wieder ans Netz bringen, um sicherzustellen, dass Europas größte Volkswirtschaft die Lichter bei Nachfragespitzen am Laufen halten kann. Und nicht nur die Lichter…
Internationale Kernenergie-Initiative
Am 28. und 29. September 2023 fand in Paris die gemeinsam von der französischen Regierung und der Nuclear Energy Agency (NEA) der OECD organisierte Konferenz „Roadmaps to New Nuclear“ statt. An der Konferenz nahmen Energieminister aus 20 Staaten teil, um gemeinsam weltweit Nutzung und Ausbau der Kernenergie zur Erreichung der Klimaziele und zur Sicherung der Energieunabhängigkeit zu beraten. Die Energieminister von Bulgarien, Kanada, Tschechien, Estland, Finnland, Frankreich, Ghana, Ungarn, Japan, Korea, Polen, Rumänien, den Niederlanden, Slowakei, Slowenien, Schweden, Türkei, Ukraine, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten – Italien nahm als Beobachter teil – haben dabei ein gemeinsames Kommuniqué [1] verabschiedet. Darin heißt es unter anderem:
Wir erkennen an, dass wir uns in Bezug auf Klima- und Energiesicherheit an einem kritischen Punkt befinden und die Kernenergie eine wichtige Rolle spielen muss – neben anderen Technologien für saubere Energie.
Weiterer Schritt in Richtung SMR in Großbritannien
Kleine Reaktoren, im Fachjargon Small Modular Reactor (SMR), gelten als vielversprechende CO2-freie Alternative, um zusammen mit erneuerbaren Energien sowohl im Grundlastbereich als auch im flexiblen Betrieb eine sichere Stromversorgung zu garantieren. Sie können mit hoher Auslastung betrieben werden und gleichzeitig die Nachfrage nach Flexibilität bei der Produktionsrate befriedigen. Weltweit laufen entsprechende Entwicklungen.
Aktuell berichtet Reuters, nach Angabe der britischen Regierung hätten Rolls-Royce und fünf weitere Firmen die erste Stufe des britischen Wettbewerbs zur Auswahl von Entwicklern kleiner modularer Kernreaktoren (SMR) bestanden. Die Regierung hat im Juli einen Wettbewerb ausgeschrieben, um die Entwicklung der Technologie zu unterstützen, mit dem Ziel, Projekte in den 2030er Jahren umzusetzen.
Kosten der Netto-Null-Politik: Ein Fass ohne Boden
Der britische Premierminister Sunak fordert vor wenigen Tagen eine ehrliche Debatte über die Kosten einer Netto-Null-Politik. Die Bevölkerung sei „in die Irre geführt worden“. Eine entsprechende Aussage deutscher Politiker ist seit langem überfällig. Man liest und hört nur von Kosten über kleine Teilbereiche der Energiewende, nie die Gesamtkosten. Die Regierung, unabhängig von ihrer politischen Couleur, muss ehrlich sein. Wie viel wird von uns erwartet? Was sind die Annahmen hinter den Schätzungen?
Die verschiedenen staatlichen Maßnahmen, die vorgeschlagen werden, um Netto-Null zu erreichen – der gewaltige Ausbau der Erneuerbaren und des Stromnetzes, der Ersatz der Gasstromversorgung durch erneuerbare Energien und die ungetestete Wasserstofferzeugung, die Abschaffung des Verbrennungsmotors für Elektrofahrzeuge, der Zwang zum Austausch von Gaskesseln gegen Wärmepumpen und der geforderte 65-prozentige Anteil erneuerbarer Energie am Energieverbrauch im Haushalt – stellen das größte Infrastrukturprojekt Deutschlands dar, das es je gab.